Der junge Bruce Wayne (Christian Bale)
wird nicht mit der Ermordung seiner Eltern fertig. Er verlässt seine
Heimatstadt Gotham City und absolviert in aller Welt eine Ausbildung
zum Kleinkriminellen. In Tibet macht er schließlich Bekanntschaft
mit dem gebildeten Kampfausbilder Henri Ducard (Liam Neeson), der
für den mysteriösen Ra's al Ghul (Ken Watanabe aus “Last
Samurai“) arbeitet. Nachdem Bruce dort Körper und Geist schult,
soll er im Auftrag von Ghuls Schattenliga Gotham City zerstören. Bruce
flieht und versucht seine Heimatstadt zu retten.
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Nach
seiner Rückkehr nimmt Bruce den Kampf gegen Verbrecher wie den Gangsterboss
Falcone (Tom Wilkinson aus “Ganz oder gar nicht“) oder den wahnsinnigen
Jonathan Crane alias Scarecrow (Cillian Murphy aus “28 Days Later“)
auf. Doch auch die neue Firmenleitung von Wayne Enterprises unter
der Führung von Richard Earle (Rutger Hauer) macht ihm erheblich
zu schaffen. Verbündete findet Brucealias Batman in seinem treuen
Butler Alfred (Michael Caine), dem Polizisten Jim Gordon (Gary Oldman),
dem innerhalb des Wayne Imperiums aufs Abstellgleis geschobenen
Waffenspezialisten Lucius Fox (Morgan Freeman) und der jungen Staatsanwältin
Rachel Dawes (Katie Holmes), die er noch aus seinen Kindertagen
kennt.
Die Version von Christopher Nolan ("Memento",
"Insomnia") hat einen sehr
viel realistischeren Ansatz als die vorherigen Filme “Batman“,
"Batmans Rückkehr",
"Batman Forever" und
"Batman & Robin".
Erstmals im Kino wird die Hauptfigur tatsächlich ernst genommen.
Nur noch die mit schwarzer Schminke umrandeten Augen unter der harten
Ledermaske erinnern etwas an die vorherigen Filme. Der Tod von Bruce
Waynes Eltern ist meisterlich und wirklich ergreifend in Szene gesetzt.
In der kleinen Rolle von Thomas Wayne ist Linus Roache (“Die
Vergessenen“) zu sehen. Dieser spielt einen sehr verständnisvollen
Vater und er verlässt gemeinsam mit seiner Frau eine Opernaufführung
nachdem sein Sohn Angst vor einigen Darstellern in fledermausartigen
Kostümen bekommt. Dadurch landet die Familie Wayne in einem düsteren
Hinterhof wo der Mörder schon lauert. Klar, dass Bruce sich jetzt
schuldig für das Ableben seiner Eltern fühlt. Auch eine Szene in
der Tom Wilkinson mit roher Gewalt als Gangsterboss Falcone dem
jungen Bruce Wayne klar macht, wer der wahre Machthaber von Gotham
ist, wirkt ungewöhnlich realistisch und sogar leicht verstörend.
Die Lehr- und Wanderjahre machen einige Anleihen bei der “Highlander“-Saga
sind aber zügig in Szene gesetzt und insgesamt durchaus eine Bereicherung
des Mythos.
Richtig
interessant wird es nachdem Bruce in seine Heimatstadt zurückkehrt.
In Lucius Fox findet er so etwas wie sein Gegenstück zum “Q“
aus der James Bond – Saga und als er eine Probefahrt mit einem sehr
beweglichen Hochgeschwindigkeitspanzer absolviert hat, bleibt ihm
nur die Frage: “Gibt´s den auch in schwarz?“ Michael Caine
hat als Butler und Gewissen von Bruce Wayne einen deutlich größeren
Part als dieser Figur in den vorherigen Filmen eingeräumt wurde.
Dies gilt in einem noch größeren Maße für
Cary Oldman. Dieser ansonsten eher zum Overacting neigende Schauspieler
verschmilzt mit der Rolle des schlichten und ehrlichen Polizisten
Jim Gordons und seine Darstellung ist sehr nahe an der Comicvorlage.
Ein recht guter Kunstgriff ist auch die von Katie Holmes verkörperte
Staatsanwältin Rachel Dawes die Batman moralisch und Bruce
Wayne menschlich hinterfragt und fordert.
Wahrscheinlich
hätte “Batman Begins“ ohne Superschurken genauso gut (wenn
nicht noch besser) funktioniert. Fast schon etwas überflüssig
inmitten der an mehr Realismus orientierten Handlung wirken in dem
leicht überlangen Film die eher kurzen Auftritte von Scarecrow
und Ra's al Ghul. Das Drehbuch zu “Batman Begins“ schrieb David
Goyer, der durch seinen Autorentätigkeit für die Serie
JSA Comicerfahrung mitbrachte. Goyer schrieb auch das Drehbuch zu
“The Crow – City of Angels“ und
war der Autor aller drei “Blade“-Filme
und Regisseur von “Blade Trinity“. Zur
Wahl der Superschurken meint Goyer: “Wenn man sich die Verbrecherkartei
ansieht, waren Scarecrow und Ra's al Ghul jene, die noch nicht benutzt
wurden. Es erschien als die perfekte Gelegenheit, diese beiden Charaktere
einzubringen.“ Goyer hat auch schon Ideen bezüglich der Zukunft
der Batman-Filmreihe: “Nachdem wir die Ursprungsgeschichte, beendet
haben, können wir dem Publikum die Schurken, die schon in den
früheren Filmen zu sehen waren, nochmals präsentieren,
allerdings dann auf eine neue Art.“ Das lässt hoffnungsvoll
in die Zukunft blicken, siehe "The
Dark Knight".
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