Morbide Romantik

 

 
Filmtitel: Sweeney Todd: Der teuflische Barbier aus der Fleet Street
Originaltitel: Sweeney Todd: The Demon Barber Of Fleet Street
Land, Jahr: USA 2008
Regie: Tim Burton
Buch: John Logan nach dem Theaterstück von Christoher Bond und dem Musical von Stephen Sondheim und Hugh Wheeler
Produzent: Richard D. Zanuck, Walter Parkes
Musik: Stephen Sondheim (hier geht´s zur Besprechung des Soundtracks)
Darsteller: Johnny Depp, Helena Bonham Carter, Alan Rickman, Timothy Spall, Sacha Baron Cohen, Jayne Wisener, Laura Michelle Kelly, Ed Sanders
Länge: 118 min
Website: www.warnerbros.de


Eigentlich mag Tim Burton keine Musicals, doch als er am Broadway Stephen Sondheims “Sweeney Todd“ sah, guckte er sich das Stück gleich noch ein zweites Mal an und begann eine Verfilmung ins Auge zu fassen. Dies verwundert nicht, denn die Geschichte vom mordenden Barbier aus der Fleet Street strahlt die selbe morbide Romantik aus wie Washington Irvings von Burton in beeindruckende Filmbilder umgesetzte Legende von “Sleepy Hollow“.
 
      
 

Höchstwahrscheinlich hat es diesen Sweeney Todd nie gegeben, doch einige Zeitungen berichteten im London des 18. Jahrhunderts über den dämonischen Barbier, der 160 Menschen anstatt sie zu rasieren umbrachte und von seiner Komplizin Margery Lovett zu Fleischpasteten verarbeiten ließ. Diese Geschichte wurde schließlich zu einigen Theaterstücken verarbeitet und auf Todds praktischerweise gleich mit einer seine Opfer in den Keller entsorgenden Kippvorrichtung versehenen Friseursessel wurde zum festen Bestandteil der Legende. Der Autor Christopher Bond machte aus Sweeney Todd schließlich eine tragische Figur im Stile von Alexandre Dumas´ “Der Graf von Monte Christo“. Von jetzt an rächt sich der hintergangene Barbier am Richter Turpin, der ihn grundlos 15 Jahre in den Knast steckte, sowie Frau und Kind raubte. Diese Version wiederum verarbeitete Broadway-Veteran Stephen Sondheim, der bereits die Songtexte zur “West Side Story“ schrieb, zu einem hübsch morbiden Musical (das auch in Kevin Smiths “Jersey Girl“ eine gewisse Rolle spielt). Musikalisch orientierte sich Sondheim – thematisch durchaus passend - an den Soundtracks vom Hitchcock Hauskomponisten Bernard Herrmann.

Die Titelrolle in Burtons Filmversion übernahm – für wohl niemanden wirklich überraschend – Johnny Depp, nachdem ihm ein Kollege seiner ehemalige Band “The Kids“ attestierte, dass er tatsächlich singen könne. Ebenfalls nicht sonderlich verwunderlich ist, dass Margery Lovett von Burtons Lebensgefährtin Helena Bonham Carter als Mischung aus der von ihr gesprochenen “Corpse Bride“-Puppe und Elsa Lanchesters “Frankensteins Braut“ gespielt wird. Johnny Depp ist herrlich unberechenbar als Sweeney Todd (und auch als Sänger), die Nebenrollen werden (bis zu ihrem bitteren Ende) markant von Alan Rickman, Timothy Spall und “Borat“ Sacha Baron Cohen gespielt. Insgesamt sieht “Sweeney Todd“ ganz unverkennbar wie ein weiteres Tim-Burton-Gesamtkunstwerk aus, was ja eher gut als schlecht ist. Bei aller immer wieder aufblitzenden Ironie und der kindlichen Freude am Massakrieren ist doch soviel Pathos und Tragik eingearbeitet, dass das Schicksal von Sweeney Todd niemanden kalt lässt.

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