Eigentlich nervt das Klischee
von dem Horror-Monster, dass einfach nicht totzukriegen ist und sich
dauernd wieder erhebt um die Leute mal mehr mal weniger gelungen zu
erschrecken ja. Und kaum ist das Viech dann wirklich tot folgt eine
Fortsetzung mit integrierter Auferstehung. Bei Wes Craven handelt
es sich um einen Horror- Regisseur, der immer mal wieder für tot erklärt
wird und dann auch immer wieder auftaucht, seine mal mehr mal weniger
gelungenen Schocks abfeuert und einfach nicht totzukriegen ist. Dass
dies alles auf einem recht hohen Niveau geschieht spricht für ihn.
Craven kam am 2. August 1939 in Cleveland
auf die Welt, wurde strenggläubig baptistisch erzogen und studierte
am College Englisch und Psychologie. An der Universität schloss
er jedoch in Philosophie ab. Erst mit 18 Jahren betrat Craven zum
ersten Mal ein Kino, blieb davon aber ziemlich unbeeindruckt.
Als Sozialkunde-Lehrer drehte er
mit seinen Studenten einen Dokumentarfilm. Er fand dies so faszinierend,
dass er in New York eine Filmschule besuchte. Hier lernte er vor
allem, dass nur durch gutes Schneiden das Beste aus dem gedrehten
Material herauszuholen ist.
Daher arbeitete er zunächst
als Cutter. 1970 schnitt und produzierte er gemeinsam mit Sean S.
Cunningham, dem späteren Schöpfer der "Freitag
der 13."-Reihe den Pseudo-Dokumentar-Porno "Together".
Durch den Erfolg dieses Filmes war es Cunningham 1972 möglich,
Cravens erste Regiearbeit zu finanzieren.
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"The Last House on the
Left" handelt von zwei jungen Mädchen, die scheinbar
alle Regeln beherzigen um sich als Opfer eines Horrorfilms zu qualifizieren.
(Craven sollte diese Regeln später in "Scream" noch
einmal präzisieren.) Die Freundinnen tragen keine BHs und sind
wild auf Sex, Drugs and Alkohol. Prompt fallen sie einer vierköpfigen
Bande in die Hände und werden langsam (in der deutschen Fassung
die 1973 kurz unter "Das letzte Haus links" in die Kinos
kam und 1982 als "Mondo Brutale" auf Video erschien, allerdings
etwas weniger langsam) gequält und missbraucht. Zwischen die
Misshandlungen schneidet Craven immer wieder Szenen von besorgten
Eltern und unfähigen Polizisten. Die Mädchen werden schließlich
in einem Wald umgebracht. In der Nähe befindet sich das Elternhaus
von einem der Mädchen. Dort quartieren sich die Mörder
ein (diese Idee hat Craven angeblich aus Ingmar Bergmanns "Die
Jungfrauenquelle"). Die Eltern kommen ihnen auf die Schliche
und wollen sich rächen. Sie schaffen dies mit Mühe und
Not kurz bevor die trotteligen Polizisten eintreffen.
"The Last House on the Left" war
durch seine unaufwändige, fast schon dokumentarhaft wirkende, Machart
und die unbekannten, aber glaubhaft agierenden, Darsteller ein ganz
schöner Hammer. Als erster nicht Nicht-Porno bekam der Film daher
ein X-Rating. Dennoch (oder gerade deshalb) spielte der für 90.000
Dollar produzierte Streifen etliche Millionen ein. Mit Fug und Recht
kann "The Last House on the Left" auf eine Stufe mit "Night
of the Living Dead" (1968) und "Texas Chainsaw Massacre" (1974)
gestellt werden, wobei Craven sogar schon zwei Jahre vor Tobe Hooper
die Motorsäge recht effektvoll einsetzte. Genau wie die beiden anderen
Klassiker ist auch "The Last House on the Left" kein Partytape,
zu dem bei Chips und Bier jeder weitere Tote rülpsend begrüßt werden
kann, sondern ein dreckiges, billiges Filmchen, das einen verdammt
unangenehm-beunruhigenden Beigeschmack hat und es dem Betrachter
durch die rohe Machart erschwert, das Geschehen distanziert zu betrachten.
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Es sollte fünf Jahre dauern,
bis Craven 1977 einen weiteren billigen, dreckigen Film drehen konnte.
In "The Hills
have Eyes" hat eine nicht sonderlich sympathisch
gezeichnete Familie (darunter auch Dee Wallace, die später
weitere unheimliche Begegnungen mit ET, Cujo und den Critters haben
sollte) in einer Wüstengegend einen Autounfall. Seltsame Gestalten
hüpfen durch die Gegend und dezimieren die Eindringlinge. In
der der deutschen Fassung, die 1979 als "Hügel der blutigen
Augen" in die Kinos kam, macht das alles nicht viel Sinn, denn
hier erzählt uns der Film von Außerirdischen, die sich
wie Steinzeitmenschen aufführen. Cravens Original hingegen
handelt von Menschen, die durch eine Atomkatastrophe Hirnschäden
bekamen und sich daher reichlich seltsam benehmen. Trotzdem ist
nicht zu anzunehmen, dass hierdurch das gegen Ende des Filmes doch
etwas ermüdende Katz- und Maus-Spiel der teilweise recht dilettantisch
agierenden Besetzung wirklich an Dramatik gewinnt. Angesichts des
niedrigen Budgets ist "The Hills have Eyes" ganz solide
inszeniert und der etwas besser budgetierten Fortsetzung "The
Hills have Eyes, Part 2", die Craven 1984 fabrizierte haushoch
überlegen. Sehr gelungen ist übrigens das 2006
entstandene Remake.
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1978 konnte er bei "Summer
of Fear" (auch "Stranger in our House",
bei uns als "Eine tödliche Bedrohung" erst 1986 auf
Video und im TV dann als "Wes Cravens Sommer der Angst"
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Anschließend drehte Craven
1981 seinen ersten wirklich professionell aussehenden Kinofilm.
Obwohl das Publikum diesen Film weit weniger Beachtung schenkte
als seinen beiden roheren Erstlingen, handelt es sich bei "Deadly
Blessing" ("Tödlicher Segen") doch
um eine wirklich gelungene Bereicherung des Horror-Genres. Der Film
spielt auf dem Lande und handelt von einer Amish-people-artigen
Sekte namens Hittiten. Ein Mitglied heiratet Martha (Maren Jensen
aus "Battlestar Galactica") und verlässt die Sekte.
Als er getötet wird, erhält Martha Besuch von zwei Freundinnen
(darunter Sharon Stone in ihrer zweiten Filmrolle), die sie über
den Verlust hinweg trösten wollen. Natürlich geht der
Terror jetzt erst richtig los...
Craven holt aus dieser Konstellation
wirklich das Optimum heraus und verbreitet Spannung ohne jemals
plump zu werden. Sehr hilfreich ist auch die gelungene Besetzung
mit einem Ernest Borgnine als beeindruckenden Sektenführer und Michael
Berryman, den Riesen aus "The Hills have Eyes", als Hittiter.
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Ein Jahr später entstand "Swampthing"
(bei uns als "Das Ding aus dem Sumpf" im TV gelaufen). Der Film
bedeutete einen leichten Rückschritt in Cravens Karriere. "Swampthing"
erzählt von dem Wissenschaftler Alec Holland, der in seinem Labor
in den Sümpfen einem Anschlag zum Opfer fällt und dadurch zu einem
großen grünen Pflanzenwesen wird. Der Film basiert auf der gleichnamigen
populären Comic-Serie, die Bernie Wrightson in stimmungsvolle Bilder
umsetzte. Ohne diese opulente Bebilderung, der Craven mit seinem
mickerigen Budget wenig entgegen zu setzen hatte, geriet der Film
zu einer recht albernen Sache. Immerhin war der Film noch so erfolgreich,
dass ein weiterer Versuch gewagt wurde, die Abenteuer von "Sumpfding"
(so hieß tatsächlich ein bei uns erschienenes Comic-Album) auf die
Leinwand zu bringen. Einige Jahre später sollte Jim Wynorski mit
dem ungleich besseren "The Return of Swampthing" beweisen, dass
mit etwas (freiwilligem) Humor durchaus noch einiges mehr aus der
Comic-Vorlage zu quetschen ist.
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1984 folgte dann der ganz große Coup.
"A Nightmare on Elmstreet" sollte das durch die
zahllosen "Halloween" und "Friday the 13." -Plagiate in Misskredit
geratene Genre wieder mit neuem Blut versorgen. Der Erfolg des ersten
Teil lag noch gar nicht so sehr an Freddy Krueger, der eher durch
Zufall mit Robert Englund besetzt wurde und dessen äußere Erscheinung
eher unerheblich für die Story war. Sehr viel faszinierender war
die Grundidee des Filmes, dass Träume tödlich sein können. Die konsequente
und trotz sparsamer Mittel sehr phantasievolle Umsetzung des Stoffes
pflasterten den Weg zu weiteren Alpträumen.
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1985 ging die Fortsetzung "A
Nightmare on Elmstreet Part 2: Freddys Revenge" von Jack Sholder,
der erst einige Jahre später mit "The Hidden" beweisen
konnte, was wirklich in ihm steckt, ziemlich in die Hose. Craven
verfasste daher 1987 für "A Nightmare on Elmstreet 3:
Dream Warriors" einen Drehbuch-Entwurf, der wegweisend für
den weiteren Verlauf der Serie sein sollte. Der dritte Teil präsentiert
Freddys Mutter als eine Nonne, die tagelang von einem Haufen Verrückter
vergewaltigt wurde. Craven verstärkte den Fantasy-Aspekt und
stellte Freddy als schnodderigen Moderator in den Mittelpunkt einer
tödlichen Neurosen-Show. Die weiteren Filme hielten sich, leider
meistens ziemlich variantenarm, an dieses erfolgreiche Konzept.
Die Filme und ihre Regisseure waren jedoch nie in der Lage Sympathien
für die von Freddy bedrohten Elmstreet-Kinder aufzubauen. Immerhin
war für die meisten der verpflichteten Regisseure die "Nightmare"-Reihe
der Auftakt von recht erfolgreichen Karrieren: Renny Harlin drehte
nach "A Nightmare on Elmstreet 4: The Dream" (1988) u.
a. "Die Hard II", "Cliffhanger" und "Tödliche
Weihnachten", Stephen Hopkins machte nach "A Nightmare
on Elmstreet 5: The Dream Child" (1989) u. a. "Predator
II", "Blown Away" und "The Ghost and the Darkness".
Nicht ganz so erfolgreich war Rachel Talalay. Nach "A Nightmare
on Elmstreet 6: Freddy´s Dead"(1991) folgte zwar der
gelungene Computer-Thriller "A Killer in the System",
doch "Tank Girl" führte dann zum Karriereknick.
Der Regisseur Craven machte nach
diesem Riesenerfolg jedoch seltsame Dinge. Er drehte mit "Invitation
to Hell" ("Exit - Ausgang ins Nichts", 1985), "Chiller"
("Chiller - Kalt wie Eis", 1985) und "Crimebusters"
("Die Superdetektive/Eine Schnapsidee", 1986) zunächst drei TV-Filme.
Außerdem bearbeitete er das Drehbuch zu "Flower in the Attic" ("Blumen
der Nacht", 1987), einem lahmarschigen Inzucht-Thriller nach einem
Roman von V. C. Andrews.
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Anschließend suchte er wieder
nach ausbaufähigen Horrorfilm-Konzepten. Dabei entstanden einige
bemerkenswert innovative Genrefilme. Besonders erfolgreich waren
allerdings weder der SF-Horror-Thriller "Deadly Friend"
("Der tödliche Freund", 1986), der Polit-Zombiefilm
"The Serpent and the Rainbow" ("Die
Schlange im Regenbogen", 1987), das pseudo-medienkritische
Freddie Krueger-Eigenplagiat "Shocker"
("Shocker" 1989) noch das blutige Sozialdrama "The
People under the Stairs" ("Haus der Vergessenen",
1991). Trotzdem handelt es sich um formal brillante Filme mit oftmals
ungewöhnlichen Themen und Ansätzen, die mit etwas mehr
Glück zu einem früheren oder späteren Zeitpunkt durchaus
wegweisend hätten sein können. Alles in allem stellt diese
Zeit den wohl kreativsten Abschnitt in Cravens Karriere dar. Wer
diese vier sehr unterschiedlichen Werke, die jedes für sich
eine umfangreiche Betrachtung verdient hätten, noch nicht gesehen
hat, sollte dies nachholen. Interessant ist es auch diese Filme
einmal mit den vergleichsweise formelhaften Werken zu vergleichen,
die Romero, Hooper und Carpenter nach ihren großen Erfolgen
drehten. In diesem Zusammenhang ist auch noch bemerkenswert, dass
sich Craven im Gegensatz zu seinen vorgenannten Kollegen niemals
an einer Stephen King-Verfilmung versuchte, obwohl er in "A
Nightmare on Elmstreet" und "Deadly Friend" durchaus
"kingsche" Töne anschlägt. Vielleicht liegt
es daran, dass sich der "King of Horror" in seinem empfehlenswerten
Horror-Sachbuch "Danse Macabre" recht abfällig über
Craven äußert: "Wenn man z. B. einen Film von Wes
Craven gesehen hat, dann ist es meines Erachtens hinreichend legitim
sich die anderen zu schenken.“ Ferner spricht King in Zusammenhang
mit "The Last House on the Left" von Filmen mit Porno-Gewalt,
die Taschenbücher plündern.
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Zwischendurch probierte Craven aber
auch noch andere Dinge. 1990 versuchte er sich mit "Bloodfist
II" (bei uns nicht gelaufen) im Martial Arts-Genre und
schrieb und inszenierte außerdem mit "Nightvision"
(deutscher Videotitel: "Wes Cravens Nightvision") einen TV-Pilotfilm.
Dem Betrachter wird schon ziemlich bald klar, warum die Story mit
dem knallharten Bullen (hoffnungslos unterfordert: James Remar)
und der unerfahrenen Polizeipsychologin, mit Anfällen von Persönlichkeitsspaltung,
(hoffnungslos überfordert: Loryn Locklin) nicht zu einer TV-Serie
führte. Dennoch hat Craven im Rahmen der ziemlich sterilen TV-Dramaturgie
einen sehenswerten Serial-Killer-Film mit origineller Auflösung,
die etwas an das im Jahr zuvor entstandene Kevin Kline-Vehikel "January
Man" ("Im Zeichen der Jungfrau") erinnert.
1992 stellte Craven seinen, anscheinend
immer noch guten, Namen als Executive Producer für "Wes Cravens
Mindripper" zur Verfügung (und spielt, wenn mich nicht alles täuscht,
sogar noch unter Pseudonym eine kleine Rolle als Wissenschaftler
"Frank", der gleich zu Beginn dem Monster zum Opfer fällt). Bei
diesem in Bulgarien für wenig Geld, aber immerhin mit Lance Henriksen,
heruntergekurbelten "Alien"-Plagiat, schrieb ein gewisser Jonathan
Craven das Drehbuch. Da es im Film auch um einen Sohn geht, der
es seinem Vater niemals recht machen kann und es ihm schließlich
doch noch beweist, kann man sich der an Psychologie interessierte
Betrachter so einiges zusammenreimen. "Mindripper" spielt in einem
bunkerartigen Versuchslabor und schafft es mit seiner patentierten
"Das Monster ist immer noch nicht tot"-Dramaturgie gerade so eben,
den Zeigefinger des Betrachters immer knapp über der "Schnellen
Vorlauftaste" seiner Fernbedienung zu halten.
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1994 unternahm Craven zwei Erfolg
versprechende Comeback-Versuche. Zum einen kehrte er mit "Wes
Craven´s New Nightmare" (die deutschen Titelschmiede
schenkten sich diesmal den Verweis auf den Meister und nannten den
Film "Freddy's New Nightmare") zu seiner erfolgreichsten
Filmschöpfung zurück. Bezeichnenderweise hieß der
Film nicht "A Nightmare on Elmstreet 7" und hat auch überhaupt
nichts mit den Elmstreet-Kindern zu tun. Heather Langenkamp, John
Saxon und Robert Englund, die alle in Teil 1 und 3 auftraten spielen
diesmal, genau wie auch Craven, sich selbst und arbeiten an einem
weiteren "A Nightmare on Elmstreet"-Film. Natürlich
kommt es während der Vorbereitung des Filmes zu einigen Unfällen.
Großteils handelt es sich bei
"Wes Craven´s New Nightmare" um einen faszinierenden,
manchmal durchaus etwas selbstkritischen, Blick hinter die Kulissen
der Horror-Industrie. Leider hat der etwas überlange Film zum
Ende hin doch nur wieder das übliche, leicht surreale, pseudo-endgültige
Freddy-Finale zu bieten. Auch Cravens etwas selbstverliebte Darstellung
des großen Strippenziehers, der Realität und Drehbuch
voll im Griff hat ist sicherlich nicht jedermanns Sache, wird aber
von ihm bemerkenswert souverän herübergebracht.
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Auch der im selben Jahr entstandene
"Vampire in Brooklyn" hätte das Zeug gehabt Wes
Cravens Comeback zu werden, denn alle Beteiligten gaben sich sichtlich
Mühe. Eddie Murphy (der erst mit "The Nutty Professor" sein Comeback
feierte) vermied Albernheiten. Er überließ seinen Mitspielern, darunter
die etwas unglücklich eingesetzte Angela Bassett, auch schon einmal
eine Pointe oder gar eine ganze Szene. Wes Craven versuchte soviel
Vampir-Horror wie möglich in den Film zu retten. So ist die Auftakt-Szene
mit dem amokfahrenden Frachtschiff, das in den New Yorker Hafen
brettert, eine recht clevere Variante der von Bram Stoker geschilderten
Ankunft Draculas in England. Bemerkenswert auch die Tatsache, daß
nicht nur einige Ensemble-Mitglieder, sondern sogar ein Hund (!)
und eine Katze (!!) dem karibischen Vampire Maximilian (dessen Auftritte
ganz hübsch durch Steeldrums untermalt werden) zum Opfer fallen.
Der Film ist sicher kein Knaller, aber wer seine Erwartungen nicht
allzu hoch schraubt, wird es bestimmt nicht bereuen mal rein zu
schauen.
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Mit "Scream"
kehrte Craven 1996 schließlich in das Vorstadt-Highschool-Milieu
zurück und schuf einen Film, der unerhört spannend beginnt
(ein Horrorfreak quält Drew Barrymore per Telefon!). Diese
Spannung kann der Film zwar nicht halten, aber dennoch hängt
er niemals durch. "Scream" leistet sich zwar einige Insiderwitzchen,
speziell zum Thema "Wie überlebt man einen Horrorfilm"
(Trinke niemals Alkohol, nimm niemals Drogen, hab niemals Sex und
sag' auf keinen Fall "Ich bin gleich wieder da."), trotzdem
handelt es sich um keine Parodie. Die finale Erklärung für
die Mordserie ist mal wieder erschreckend weit hergeholt, aber im
Rahmen des Horrorgenre dann doch noch nachvollziehbar und nicht
völlig schwachsinnig.
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Ziemlich überraschend entwickelte
sich das von der "Pulp Fiction"-Produktionsfirma Miramax billig
gedrehte Teenie-Horrorfilmchen "Scream" zu einem riesigen Erfolg,
Craven inszenierte zwei Fortsetzung und hat spätestens mit dem Werwolf-Schocker
"Verflucht" und dem konventionellen aber
spannenden Thriller "Red Eye"
bewiesen, dass auch zukünftig noch einiges von ihm zu erwarten ist.
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