Snow White forever!


 
Filmtitel: Spieglein Spieglein - Die wirklich wahre Geschichte von Schneewittchen
Originaltitel: Mirror Mirror
Land, Jahr: USA 2012
Regie: Tarsem Singh
Buch: Melissa Wallack, Jason Keller, Marc Klein
Produzent: Bernie Goldmann, Ryan Kavanaugh, Brett Ratner
Musik: Alan Menken
Darsteller: Julia Roberts, Lily Collins, Armie Hammer, Nathan Lane, Michael Lerner, Mare Winningham, Sean Bean
Länge: 100 min
Website: www.studiocanal.de


Das Märchen vom Schneewittchen wird immer wieder gerne erzählt, auch im Kino. Unvergessen ist natürlich Walt Disneys alles andere als werkgetreuer Zeichentrick-Klassiker von 1937. Aus den von den Brüdern Grimm als einheitliche Gruppe beschriebenen Zwergen wurden unverwechselbare ganz individuelle Käuze gemacht. Disneys “Schneewittchen und die sieben Zwerge“ wurde im Laufe der Jahrzehnte immer wieder in die Kinos gezeigt und ist einer der größten Blockbuster aller Zeiten. Doch es gab auch zahlreiche Realfilme mit Schneewittchen, wobei es vor allem die Rolle der bösen Schwiegermutter war, die prominente Darstellern wie Vanessa Redgrave, Diana Rigg, Sigourney Weaver, Miranda Richardson oder Nina Hagen gerne spielten. Knapp bevor es demnächst “Twilight“-Star Kristen Stewart in “Snow White and the Huntsman“ mit Charlize Theron zu tun bekommt, startet eine äußerst originelle Neubearbeitung des Stoffes, die genau wie der Disney-Zeichentrickfilm zum von Generation zu Generation weitergereichten Märchenfilmklassiker werden könnte.
 
    
 

Der indische Regisseur Tarsem Singh drehte seit Anfang der Neunziger Jahre zwar zahlreiche vielbeachtete Werbespots und Videoclips (u. a. zu “Losing my Religion“ von R. E. M.) doch erst vier Kinofilme. In “The Cell“, “The Fall“ und “Krieg der Götter“ zeigte er sich in erster Linie an tollen Bildern und weniger an einer interessanten Geschichte interessiert. Auch mit “Spieglein Spieglein“ gelang ihm ein wahrhaft prachtvoller Film. Dies liegt ganz sicher auch daran, dass – abgesehen von einer schönen Eröffnungssequenz mit bewegten Porzellanfiguren – nicht nur Computertricks zum Einsatz kamen. Riesige Kulissenbauten wurden in einem kanadischen Filmstudio errichtet. Die reich mit organisch wirkenden Ornamenten verzierten Innenräume und auch der ausschließlich mit extrem gerade gewachsenen Bäumen bestückte Wald lassen an Gemälde von Gustav Klimt oder anderen Vertretern des Jugendstils denken. Dabei ist es thematisch recht konsequent einen Film über Schneewittchen in einer verschneiten Umgebung anzusiedeln. Auch bei den phantasievollen aber niemals albernen Kostümen besticht die Liebe zum Detail, wobei es sich hierbei um die letzte Arbeit der Japanerin Eiko Ishioka handelt, die einen Oscar für Coppolas “Dracula“ erhielt.

Doch nicht nur formal glänzt “Spieglein Spieglein“, auch das Drehbuch schmückt die altbekannte Geschichte prächtig aus. Die Autoren Jason Keller und Marc Klein (“Ein gutes Jahr“) trotzten dem Märchen einige interessante neue Akzente ab. Die Zwerge stellen sie als eine Gruppe von gesellschaftlich Ausgegrenzten dar, die ihren Frust dadurch abbauen, dass sie auf Stelzen steigen und sich als Diebe betätigen. Die Newcomerin Lily Collins ist als Schneewittchen kein Apfel schluckendes und vom Prinzen geküsstes Dummchen sondern sie lässt sich von den Zwergen zur meisterlichen Fechterin ausbilden. Zentrale Figur ist auch diesmal die von Julia Roberts sehr uneitel und mit viel Spaß an Boshaftigkeiten verkörperte böse Stiefmutter, der mit dem ungebremst aufspielenden Nathan Lane ein saukomischer Lakai zur Seite gestellt wurde. Doch weder die Roberts noch die Kulissen und Kostüme überstrahlen den Film, der die Geschichte vom Schneewittchen zwar komisch und gelegentlich auch leicht parodistisch erzählt jedoch niemals veralbert. Tarsem Singh gelang ein zeitgemäßer aber nicht unnütz modernisierter Märchenfilm, der als Zugabe im Abspann auch noch eine mitreißende Bollywood-Tanznummer auffährt. Der zugehörige recht schön von Lily Collins interpretierte Song “I Believe in Love“ stammt – genau wie der komplette Soundtrack - vom vielfachen Oscar Preisträger Alan Menken. Womit der Film zum Abschluss doch wieder bei Disney angekommen ist, denn Menken schrieb auch die Musik und Lieder zu Zeichentrick-Klassikern wie “Arielle“ oder “Die Schöne und das Biest“.

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