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Verspielte Spaßveranstaltung


 
Titel: 100% DC 29 - Die Legenden des DC Universums 1
Text: Len Wein, Übersetzung: Steve Kups
Zeichnungen/Inking/Farben: Andy Kubert, Joe Kubert, José Luis Garcia-Lopez, J. H. Williams, Dave Gibbons, George Pérez, Walt Simson, u. a.
Umfang: 164 Seiten
Format: Softcover / vf.
Preis: EUR 18,95
Verlag: Panini
Website: www.paninicomics.de  


Neu ist es nicht, wenn sich Lein Wein gleich die gesamte Geschichte des DC Universums vornimmt und diese mit der tatsächlichen Zeitgeschichte verknüpft. Wenn er aus der Froschperspektive zweier kleinkrimineller Strassenkids erzählt, wie in den 30er Jahren die ersten kostümierten Rächer in einer fiktiven aber eindeutig an New York angelehnten Stadt auftauchen, dann werden Erinnerungen wach an “Marvels“ von Kurt Busiek und Alex Ross. Doch Wein ist hier sehr viel weniger “historisch korrekt“ als Busiek und lässt z. B. Superman nicht 1938 sondern erst Ende der Fünfziger Jahre mit einer aus Richard Donners Kinofilm von 1978 zitierten Szene auftreten.
 
    
 

Wenn sich das Superhelden-Team Justice Society in den 50er Jahren vor Senator McCarthys Komitee für unamerikanische Umtriebe verantworten muss und dann ganz in der Versenkung verschwindet, werden Erinnerungen wach an PixarsDie Unglaublichen“, denen offizielle Organe auch verbieten wollten, weiter als Helden tätig zu sein.

Doch obwohl es gelegentlich auch etwas ernsthafter zugeht ist die 10-teilige Mitte 2010 gestartete Serie “DC Universe Legacies“ (der vorliegende Sammelband enthält die erste Hälfte davon), in erster Linie eine verspielte Spaßveranstaltung von und für Superhelden-Nerds. Wein präsentiert eine bunte Wundertüte verschiedener Stile und Ansätze, die lose zusammengehalten wird, durch die Geschichte zweier auf verschiedenen Seiten des Gesetzes stehende Freunde, die versuchen müssen sich ohne Superkräfte durchs Leben zu schlagen.

Als Bonus hat jedes US-Heft noch eine Zweitstory, die sich auf unterschiedlichste Weise mit eher unbekannten Figuren des DC-Universums beschäftigt. So treffen “Challengers of the Unknown“ (Jack Kirby übte hier für die "Fantastic Four") auf die “Sea Devils“ oder die Abenteuer der “Seven Soldiers of Victory“ – die “Wednesday Comics“ lassen grüßen – werden in Form von unterschiedlich gestalteten Zeitungscomics geschildert. Eine Klasse für sich ist Joe Kuberts herrlich sentimentale Geschichte in der er die 2.Weltkriegs-Soldatentruppe “The Losers“ ein Veteranentreffen feiern lässt.

Wenn gelegentlich (allerdings sehr vorsichtig formuliert) die Frage anklingt, ob eine Welt mit Superhelden eine bessere Welt wäre, dann erinnert dies an den sehr viel kompromissloseren modernen Klassiker “Watchmen“, den Len Wein als DC-Redakteur betreute und dessen Zeichner Dave Gibbons auch bei “Die Legenden des DC Universums“ als Inker beteiligt war. Doch es ist auch nicht ohne, wenn Len Wein als Grundmotiv dieser gehaltvollen Miniserie beklagt, dass die naive Unbekümmertheit aber auch die moralische Aufrichtigkeit und Vorbild-Funktion aus der Frühzeit der Superhelden-Comics heute fast gänzlich verschwunden ist.

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