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Disney / Pixar
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Das waren noch Zeiten als Mr. Incedible und Elastogirl alias Robert
und Helen Parr noch ungeniert ihre beträchtlichen Superkräfte
einsetzen durften. Doch am Tag vor ihrer Hochzeit passierte ein
Unglück. Mr. Incredible wurde schon ewig von einem Jungen namens
Buddy belästigt, der sich ebenfalls für einen Superhelden namens
Incrediboy hielt und sich sogar Raketenstiefel gebastelt hatte.
Dies konnte natürlich nicht gut gehen und als Mr. Incredible den
unkontrolliert herumfliegenden Buddy, der zu allem Überfluss auch
noch eine Bombe bei sich hatte, retten wollte, kommt es zu einem
Beinahe-Unglück mit einem Hochgeschwindigkeitszug. Die Fahrgäste
des Zuges verklagen Mr. Incredible und dies entfesselt eine wahre
Prozesslawine. Die Regierung seiht daraufhin gezwungen ein Umsiedlungsprogramm
zu starten. Alle Superhelden müssen fortan im grauen Alltag verschwinden
und versprechen keine weiteren Heldentaten mehr zu vollbringen.
Dadurch ist Bob Parr (deutsche Stimme: Markus Maria Profitlich) gezwungen
als ganz normaler Sachbearbeiter bei einer Versicherungsgesellschaft
zu arbeiten. Er versucht hier auch nach Kräften Gutes zu tun und
gelegentlich sogar einmal den Schadensersatzforderungen der Versicherten
nachzukommen und Geld auszuzahlen. Dadurch bekommt er jedoch immer
wieder Streit mit seinem Chef Mr. Huph (der nicht nur so aussieht
wie Herbert Feuerstein, sondern in der deutschen Fassung sogar
von diesem gesprochen wird). Nach Feierabend zwängt sich der massige
Bob Parr in seinen Wagen im Trabbi-Format und fährt in die Vorstadt.
Dort wird er regelmäßig mit den Problemen seiner Kinder konfrontiert,
die Schwierigkeiten haben ihre Superkräfte nicht in der Schule
einzusetzen. Während die Tochter Violetta (deutsche Stimme: Felicitas
Woll aus "Berlin, Berlin")
sich unsichtbar machen und Schutzschilde aufbauen kann, hat Flash
Super-Geschwindigkeitskräfte. Nur beim erst zwei Jahre alten Jack-Jack
ist noch nicht klar, ob er einmal Superkräfte bekommt.
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Um den nicht gerade einfachen häuslichen Problemen zumindest
gelegentlich zu entfliehen, hat Bob Parr einmal die Woche einen
"Bowling-Abend" mit seinem besten Freund Lucius (Stimme in der
Originalfassung: Der Comicfan Samuel L. Jackson), der früher unter dem
Namen "Frozone" ebenfalls als eiskalter Held in der
"Weltrettungs-Branche" tätig war. Doch so richtig befriedigend
ist diese Jagd auf Kleinkriminelle auch nicht und daher kommt es Bob ganz
gelegen, dass er als Agent einer ganz geheimen Regierungsabteilung
eingesetzt werden soll. Während er seiner Frau erzählt, dass er auf
Geschäftsreise ist, versucht er sich unter großen Mühen in sein Kostüm zu
zwängen. Schließlich kleidet sich Bob bei der Superhelden-Designerin Edna
Mode ein (diese hier abgebildete Figur sieht zwar so aus, wie die
kleinwüchsige Darstellerin Linda Hunt, wird aber in der Originalfassung vom
Regisseur Brad Bird gesprochen). Die Dame rät aus Sicherheitsgründen von
Capes ab. Dieses sehen zwar schneidig aus, bergen aber große
Unfallgefahren. Parr hat zunächst großen Spaß an seinen neuen Einsätzen,
findet aber schließlich heraus, dass hinter seinen Einsätzen nicht die
Regierung steckt, sondern ein mächtiger Gegner, der schon etliche ehemalige
Superhelden liquidiert hat. Plötzlich ist die komplette Familie Incredible
mitten in einem gefährlichen Einsatz, der nur mit vereinten (Super-)Kräften
zu meistern ist...
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"Die Unglaublichen" ist kein Produkt das ausschließlich
in den "Pixar"-Studios in Emeryville, Kalifornien entstanden
ist. Es spricht für die Firma, dass sie sich nicht nur auf
die beträchtlichen Eigenressourcen verlässt sondern
auch offen für Vorschläge von externen Kräften
ist. Der Regisseur Brad Bird kam bereits mit einem kompletten
Konzept, das ursprünglich als konventioneller Zeichentrickfilm
geplant war, zu den Experten für Computeranimationen. Neben
seiner Liebe zu Superheldencomics hatte er in die Geschichte auch
seine Erfahrungen als frischgebackener Vater mit einfließen
lassen: "Im Kern ist es die Geschichte einer Familie, die
lernen muss ihre individuellen Interessen auszubalancieren mit
ihren Gefühlen füreinander." Bird hatte zuvor einige
Episoden der "Simpsons" inszeniert und großes
Aufsehen mit "Der Gigant aus dem All" erregt. Dieser
sehenswerte Zeichentrickfilm um einen riesengroßen auf der
Erde gestrandeten außerirdischen Roboter hat genau wie "Die
Unglaublichen" einen Retro-Look und verbreitet bei aller
spektakulären Action ebenfalls eine sehr anheimelnde Atmosphäre.
Doch leider wurde der Film von der Produktionsfirma Warner nur
sehr halbherzig promoted und verschwand sehr schnell wieder aus
den Kinos. Bezeichnenderweise wirft Warner jetzt im Windschatten
von "Die Unglaublichen" eine DVD-Specialedition auf
den US-Markt.
Brad Bird, der auch schon für die
Zeichentrickabteilung von Disney gearbeitet hatte, brachte seine eigenen
Erfahrungen mit und stellte während der Produktion seltsame Dinge fest:
"Es ist für einen Computeranimationsexperten überhaupt kein Problem
die Explosion eines ganzen Planeten in Bilder umzusetzen, aber wehe Du
forderst, dass eine Figur der anderen ans T-Shirt fassen soll. In dieser
Disziplin gab es noch reichlich Platz für aufsehenerregende neue
Entwicklungen."
Erstmals
stehen menschliche Charaktere im Zentrum eines abendfüllenden
"Pixar"-Filmes. Doch durch den Kurzfilm "Geri´s
Game" in dem ein alter Mann gegen sich selber Schach spielt
war Brad Bird überzeugt, dass dies machbar ist. Im Gegensatz zu
den eher steril als perfekten computeranimierten Menschen in Filmen
wie "Final Fantasy"
oder "Der Polarexpress" wurde hier "totaler Realismus
als Sackgasse" empfunden. Brad Bird: "Die Figuren dürfen
nicht zu realistisch gestaltet sein, sonst sehen sie alle wie
Zirkusfreaks aus" Doch zu künstlich dürfen die Figuren auch
nicht wirken. Mittels "Sub-Surface-Scattering" wurden
Oberflächen aufgeraut und verhindert, dass die Haut wie Plastik
aussieht.
Die Entstehung eines computeranimierten Filmes beschreibt
Bird als scheinbar nicht enden wollende Ansammlung von Besprechungen
und Diskussionen: "Im Gegensatz zu einem per Hand gedrehten
Film, in dem man jeden Fortschritt linear voranschreiten sieht,
kommt es einem vor, als schmeiße man unbegrenzt Informationen
in ein schwarzes Loch, ohne dass sich auch nur irgendetwas bewegt.
Und dann läuft plötzlich alles zusammen. Das war beängstigend,
erst passiert überhaupt nichts und dann ist der ganze Film fertig."
Das mit 111 Minuten etwas überlange Resultat ist stilistisch
und tricktechnisch einmal mehr eine Wucht. Die Geschichte der
Familie Incredible hingegen ist nur bedingt tauglich für die ganze
Familie und dürfte ganz kleine Kinder, die nicht mit Comic-Superhelden
vertraut sind etwas überfordern. Insider hingegen werden nicht
gerade mit Anspielungen auf vertraute Comic-Figuren oder - Situationen
verwöhnt. Der Film ist nicht nur ein Superhelden-Abenteuer, sondern
im selben Maße auch eine Hommage an die James Bond-Filme der Sechziger
Jahre. Als großer Actionspaß gehen "Die Unglaublichen"
aber allemal durch.
Der
Film erschien auf DVD und dann auch als Blu-ray in 1
: 2,35 – Widescreen-Format mit zahlreichen höchst informativen
Extras. So gibt es etwa den auch im Kino gezeigten Kurzfilm
“Ein Schaf ist von der Wolle“ zu sehen. Exklusiv entstanden
sind die Kurzfilme “Jack-Jack Superstar“ und “Mr. Incredibles
erster Auftritt“, eine im nostalgischen TV-Look gehaltene sehr
spaßige Superhelden-Parodie.
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