Mit vereinten (Super-)Kräften

 

 

Filmtitel:

Die Unglaublichen

Originaltitel:

The Incredibles

Land, Jahr:

USA 2004

Regie:

Brad Bird

Buch:

Brad Bird

Produzent:

John Lasseter

Musik:

Michael Giacchino

Darsteller:

Sprecher in der Originalfassung: Craig T. Nelson, Holly Hunter, Samuel L. Jackson, Jason Lee In der deutschen Fassung: Markus Maria Profitlich, Katrin Fröhlich, Felicitas Woll, Kai Pflaume

Länge:

111 min

Website:

www.disney.de   



 

    

 © Disney / Pixar

 

Das waren noch Zeiten als Mr. Incedible und Elastogirl alias Robert und Helen Parr noch ungeniert ihre beträchtlichen Superkräfte einsetzen durften. Doch am Tag vor ihrer Hochzeit passierte ein Unglück. Mr. Incredible wurde schon ewig von einem Jungen namens Buddy belästigt, der sich ebenfalls für einen Superhelden namens Incrediboy hielt und sich sogar Raketenstiefel gebastelt hatte. Dies konnte natürlich nicht gut gehen und als Mr. Incredible den unkontrolliert herumfliegenden Buddy, der zu allem Überfluss auch noch eine Bombe bei sich hatte, retten wollte, kommt es zu einem Beinahe-Unglück mit einem Hochgeschwindigkeitszug. Die Fahrgäste des Zuges verklagen Mr. Incredible und dies entfesselt eine wahre Prozesslawine. Die Regierung seiht daraufhin gezwungen ein Umsiedlungsprogramm zu starten. Alle Superhelden müssen fortan im grauen Alltag verschwinden und versprechen keine weiteren Heldentaten mehr zu vollbringen.

 

Dadurch ist Bob Parr (deutsche Stimme: Markus Maria Profitlich) gezwungen als ganz normaler Sachbearbeiter bei einer Versicherungsgesellschaft zu arbeiten. Er versucht hier auch nach Kräften Gutes zu tun und gelegentlich sogar einmal den Schadensersatzforderungen der Versicherten nachzukommen und Geld auszuzahlen. Dadurch bekommt er jedoch immer wieder Streit mit seinem Chef Mr. Huph (der nicht nur so aussieht wie Herbert Feuerstein, sondern in der deutschen Fassung sogar von diesem gesprochen wird). Nach Feierabend zwängt sich der massige Bob Parr in seinen Wagen im Trabbi-Format und fährt in die Vorstadt. Dort wird er regelmäßig mit den Problemen seiner Kinder konfrontiert, die Schwierigkeiten haben ihre Superkräfte nicht in der Schule einzusetzen. Während die Tochter Violetta (deutsche Stimme: Felicitas Woll aus "Berlin, Berlin") sich unsichtbar machen und Schutzschilde aufbauen kann, hat Flash Super-Geschwindigkeitskräfte. Nur beim erst zwei Jahre alten Jack-Jack ist noch nicht klar, ob er einmal Superkräfte bekommt.

 

 

    

 


Um den nicht gerade einfachen häuslichen Problemen zumindest gelegentlich zu entfliehen, hat Bob Parr einmal die Woche einen "Bowling-Abend" mit seinem besten Freund Lucius (Stimme in der Originalfassung: Der Comicfan Samuel L. Jackson), der früher unter dem Namen "Frozone" ebenfalls als eiskalter Held in der "Weltrettungs-Branche" tätig war. Doch so richtig befriedigend ist diese Jagd auf Kleinkriminelle auch nicht und daher kommt es Bob ganz gelegen, dass er als Agent einer ganz geheimen Regierungsabteilung eingesetzt werden soll. Während er seiner Frau erzählt, dass er auf Geschäftsreise ist, versucht er sich unter großen Mühen in sein Kostüm zu zwängen. Schließlich kleidet sich Bob bei der Superhelden-Designerin Edna Mode ein (diese hier abgebildete Figur sieht zwar so aus, wie die kleinwüchsige Darstellerin Linda Hunt, wird aber in der Originalfassung vom Regisseur Brad Bird gesprochen). Die Dame rät aus Sicherheitsgründen von Capes ab. Dieses sehen zwar schneidig aus, bergen aber große Unfallgefahren. Parr hat zunächst großen Spaß an seinen neuen Einsätzen, findet aber schließlich heraus, dass hinter seinen Einsätzen nicht die Regierung steckt, sondern ein mächtiger Gegner, der schon etliche ehemalige Superhelden liquidiert hat. Plötzlich ist die komplette Familie Incredible mitten in einem gefährlichen Einsatz, der nur mit vereinten (Super-)Kräften zu meistern ist...

            

 

    

 


"Die Unglaublichen" ist kein Produkt das ausschließlich in den "Pixar"-Studios in Emeryville, Kalifornien entstanden ist. Es spricht für die Firma, dass sie sich nicht nur auf die beträchtlichen Eigenressourcen verlässt sondern auch offen für Vorschläge von externen Kräften ist. Der Regisseur Brad Bird kam bereits mit einem kompletten Konzept, das ursprünglich als konventioneller Zeichentrickfilm geplant war, zu den Experten für Computeranimationen. Neben seiner Liebe zu Superheldencomics hatte er in die Geschichte auch seine Erfahrungen als frischgebackener Vater mit einfließen lassen: "Im Kern ist es die Geschichte einer Familie, die lernen muss ihre individuellen Interessen auszubalancieren mit ihren Gefühlen füreinander." Bird hatte zuvor einige Episoden der "Simpsons" inszeniert und großes Aufsehen mit "Der Gigant aus dem All" erregt. Dieser sehenswerte Zeichentrickfilm um einen riesengroßen auf der Erde gestrandeten außerirdischen Roboter hat genau wie "Die Unglaublichen" einen Retro-Look und verbreitet bei aller spektakulären Action ebenfalls eine sehr anheimelnde Atmosphäre. Doch leider wurde der Film von der Produktionsfirma Warner nur sehr halbherzig promoted und verschwand sehr schnell wieder aus den Kinos. Bezeichnenderweise wirft Warner jetzt im Windschatten von "Die Unglaublichen" eine DVD-Specialedition auf den US-Markt.

   

 

Brad Bird, der auch schon für die Zeichentrickabteilung von Disney gearbeitet hatte, brachte seine eigenen Erfahrungen mit und stellte während der Produktion seltsame Dinge fest: "Es ist für einen Computeranimationsexperten überhaupt kein Problem die Explosion eines ganzen Planeten in Bilder umzusetzen, aber wehe Du forderst, dass eine Figur der anderen ans T-Shirt fassen soll. In dieser Disziplin gab es noch reichlich Platz für aufsehenerregende neue Entwicklungen."

Erstmals stehen menschliche Charaktere im Zentrum eines abendfüllenden "Pixar"-Filmes. Doch durch den Kurzfilm "Geri´s Game" in dem ein alter Mann gegen sich selber Schach spielt war Brad Bird überzeugt, dass dies machbar ist. Im Gegensatz zu den eher steril als perfekten computeranimierten Menschen in Filmen wie "Final Fantasy" oder "Der Polarexpress" wurde hier "totaler Realismus als Sackgasse" empfunden. Brad Bird: "Die Figuren dürfen nicht zu realistisch gestaltet sein, sonst sehen sie alle wie Zirkusfreaks aus" Doch zu künstlich dürfen die Figuren auch nicht wirken. Mittels "Sub-Surface-Scattering" wurden Oberflächen aufgeraut und verhindert, dass die Haut wie Plastik aussieht.

Die Entstehung eines computeranimierten Filmes beschreibt Bird als scheinbar nicht enden wollende Ansammlung von Besprechungen und Diskussionen: "Im Gegensatz zu einem per Hand gedrehten Film, in dem man jeden Fortschritt linear voranschreiten sieht, kommt es einem vor, als schmeiße man unbegrenzt Informationen in ein schwarzes Loch, ohne dass sich auch nur irgendetwas bewegt. Und dann läuft plötzlich alles zusammen. Das war beängstigend, erst passiert überhaupt nichts und dann ist der ganze Film fertig."

Das mit 111 Minuten etwas überlange Resultat ist stilistisch und tricktechnisch einmal mehr eine Wucht. Die Geschichte der Familie Incredible hingegen ist nur bedingt tauglich für die ganze Familie und dürfte ganz kleine Kinder, die nicht mit Comic-Superhelden vertraut sind etwas überfordern. Insider hingegen werden nicht gerade mit Anspielungen auf vertraute Comic-Figuren oder - Situationen verwöhnt. Der Film ist nicht nur ein Superhelden-Abenteuer, sondern im selben Maße auch eine Hommage an die James Bond-Filme der Sechziger Jahre. Als großer Actionspaß gehen "Die Unglaublichen" aber allemal durch.

 

Der Film erschien auf DVD und dann auch als Blu-ray in 1 : 2,35 – Widescreen-Format mit zahlreichen höchst informativen Extras. So gibt es etwa den auch im Kino gezeigten Kurzfilm “Ein Schaf ist von der Wolle“ zu sehen. Exklusiv entstanden sind die Kurzfilme “Jack-Jack Superstar“ und “Mr. Incredibles erster Auftritt“, eine im nostalgischen TV-Look gehaltene sehr spaßige Superhelden-Parodie.

 

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