Seit dem
letzten Roman Preiskatalog
aus dem Hethke Verlag sind immerhin fünf Jahre ins Land gezogen
– doch was lange währt, wird endlich gut: der nunmehr zehnte Romanpreiskatalog
mit neuem Team und neuem Herausgeber liegt nun vor. Schon das erste
Durchblättern ist ein reiner Augenschmaus: zum ersten mal sind alle
Abbildungen vierfarbig, an den vielen nostalgischen Titelbildern kann
man sich gar nicht sattsehen.
Auch sonst hat sich einiges positives
getan. Ein deutliches Manko früherer Ausgaben war das Fehlen der
Taschenbuchausgaben zu Heftromanreihen wie z.B. Lassiter,
Jerry Cotton, Perry
Rhodan-Planetenromane etc. Nun endlich wurden auch diese
mit aufgenommen, eine Erweiterung in den Folgekatalogen ist vorgesehen.
Viele Serien und Einzelhefte wurden erstmals erfasst, viele Fehler
korrigiert.
Brandneu ist auch das Sonderkapitel
Karl May, das die wichtigsten Buchausgaben bis 1980 erfasst
und bewertet. Bei der ungeheuren Beliebtheit Mays ist das ganz erstaunlich,
aber bis jetzt gab es tatsächlich keinen Preisführer zu den zahlreichen
verschiedenen Ausgaben seiner Werke. Weitere Sonderkapitel widmen
sich den Heftromanen aus Österreich und der DDR sowie Musik- und
Jugendzeitschriften.
Ein Spezialartikel ist dem Coverzeichner
Rudolf Sieber-Lonati gewidmet, dessen meisterhafte Titelbildmotive
Kultserien wie Fledermaus,
Dan Oakland, Butler Parker und viele andere mehr
prägten. Bei der Sparte Leihbücher wurden leider teilweise die Auflistungen
von Einzeltiteln gegenüber den alten Katalogen aus Platzgründen
weggelassen, was mich doch enttäuscht. Eine Erweiterung des Umfangs
hätte da mehr Sinn gemacht. Ebenfalls weniger schön ist, dass man
viele Preise – besonders die der Vorkriegsromane- gegenüber der
letzten Ausgabe drastisch erhöht hat. "Nicht aus Selbstzweck,
sondern um Spekulationen vorzubeugen“, wie man im Marktreport beteuert.
Diese Argumentation will mir zwar nicht ganz einleuchten, aber sei’s
drum. Ich persönlich bin ohnehin mehr an der bibliographischen Erfassung
der Publikationen interessiert als an Sammlerpreisen, die mehr oder
weniger zu den Glaubensfragen zu zählen sind. Auch wenn etliche
Titel tatsächlich selten bis nie auf dem Markt auftauchen, ist selten
immer noch nicht gleichbedeutend mit begehrt.
Fazit: Trotz mancher Kritikpunkte - hier nicht ins schwärmen zu geraten, ist sehr schwer. Der neue Romanpreiskatalog ist nicht nur ein trockenes Nachschlagewerk, sondern lädt durch die vielen herrlichen Abbildungen zum oftmaligen Blättern und Betrachten ein. Für jeden Sammler von Heftromanen ist er sowieso unverzichtbar. Wirklich schade ist freilich, dass man bei einem Band, den man so oft zur Hand nimmt, auf Hardcover verzichtet hat. Wenigstens eine limitierte gebundene Ausgabe wie beim Comic-Preiskatalog wäre sicherlich für viele Sammler wünschenswert gewesen.
Stefan
Meduna
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