in der Originalfassung: Jesse Eisenberg, Anne Hathaway, Rodrigo Santoro,
Bebel Gilberto, Kate del Castillo, Jamie Foxx; in der deutschen Fassung:
David Kross, Johanna Klum, Roberto Blanco, Culcha Kandela
Der eigentlich aus Brasilien stammende Papagei Blu lebt ein wohlbehütetes Leben bei seinem Frauchen Linda im nicht eben für seine tropischen Temperaturen bekannten Städtchen Moose Lake, Minnesota und hat es bisher nicht nötig gehabt das Fliegen zu erlernen. Doch als Linda vom brasilianischen Ornithologen Tulio erfährt, dass Blu der letzte männliche Vertreter seiner Art ist und sich unbedingt mit seinem ebenfalls einzigartigen weiblichen Gegenstück Jewel paaren sollte, geht es ab nach Rio.
Hier
beginnen die Turbulenzen als der behütete Blu auf die wilde Jewel
trifft, die Fluchtpläne schmiedet. Doch dann wird das ungleiche
Ara-Paar gekidnappt, kann jedoch fliehen, ist allerdings aneinander
gekettet und wie gesagt Blu kann nicht fliegen...
Immer noch genervt vom penetrant auf originell getrimmten Animationsfilm
“Rango“, sah ich mich im Glauben
bestärkt, dass nur Pixar dem Genre vergnügliche Werke abtrotzen
kann. Doch diese Produktion aus dem eher für überflüssige “Ice
Age“-Fortsetzungen bekannten Blue Sky Studio machte
erstaunlich viel Spaß. Der Auftakt mit den tropischen Vögeln, die
eine wilde Sambanummer aufführen bis der Tierfänger kommt, lässt
an Disneys surreale Späße in “Drei Caballeros“ denken.
Während ansonsten im Computeranimations-Film (einzige Ausnahme “Rapunzel
- Neu verföhnt“) eine Art “Musical-Verbot“ herrscht, wird
hier gesungen und getanzt was das Zeug hält und es ist natürlich
auch gerade Karneval in Rio.
Doch
diese Einlagen fallen kurz und originell aus, genau wie die Actionszenen,
die manchmal erstaunlich zotigen Slapstick-Späße sowie die unvermeidlichen
kleinen rührenden oder aufklärerischen Momente. Das Figurenensemble
ist bestückt mit unvergesslichen Charakteren wie der wild herumsabbernden
Bulldogge Luiz oder dem richtig bedrohlichen Gelbhaubenkakadu Pedro
mit Haifisch-Appeal. “Rio“ erfindet das Genre ganz gewiß
nicht neu, übererfüllt aber alle Erwartungen.