Zur falschen Zeit am richtigen Ort


 
Filmtitel: Midnight in Paris
Originaltitel: Midnight in Paris
Land, Jahr: USA / Spanien 2011
Regie: Woody Allen
Buch: Woody Allen
Produzent: Letty Aronson, Stephen Tenenbaum, Jaume Roures
Musik: diverse
Darsteller: Owen Wilson, Rachel McAdams, Marion Cotillard, Kathy Bates, Adrien Brody, Carla Bruni, Michael Sheen
Länge: 100 min
Website: www.concorde-film.de    


Nachdem er zuvor für “Whatever Works“ kurz nach Manhattan, dem Schauplatz seiner meisten im Jahrestakt produzierten Filme, zurückkehrte, zog es Woody Allen erneut nach Europa. In London drehte er mit “Ich sehe den Mann deiner Träume“ einen bestens und sehr international besetzten Liebesreigen. Doch auch in seiner 42. Regiearbeit zeigt Woody Allen noch lange keine Abnutzungserscheinungen und inszenierte – nachdem er 1996 einen Teil von “Alle sagen: I love you“ dort drehte – einen kompletten Film in Paris. Hier verbringt der US-Amerikaner Gil (Owen Wilson) einige nicht allzu glückliche Tage mit seiner zukünftigen Ehefrau Inez (Rachel McAdams) und deren gut situierten Eltern. Das Trio hat in Kalifornien angesiedelte Zukunftspläne für Gil, die ihm Angst machen.
 
    
 

Es kann eigentlich kein Zufall, dass Woody Allen in “Midnight in Paris“ den knuffigen Wilson und die niedliche McAdams zusammen einsetzt. Die beiden traten zuvor bereits gemeinsam in der Erfolgskomödie “Die Hochzeits-Crasher“ auf, wo Wilson einen charmanten Schwindler spielte, der alles dran setzt um bei der von McAdams verkörperten höheren Tochter zu landen. In “Midnight in Paris“ hingegen ist es genau umgekehrt: Gil setzt alles dran um seine Verlobte Inez loszuwerden, zumindest unterbewusst. Der nicht allzu eifrig an seinem ersten Roman arbeitende Autor möchte kein Lohnschreiber in Hollywood werden, sondern möchte sich am liebsten in Paris niederlassen. Er geht gerne im Regen spazieren und empfindet eine große Leidenschaft für die dort in den Zwanziger Jahren angesiedelte internationale Künstlerszene.

Als Gil eines Abends leicht alkoholisiert durch die Gassen von Paris schlendert, hält um Punkt Mitternacht eine Limousine an. Die Insassen bitten ihn einzusteigen und urplötzlich befindet Gil sich im Nachtleben der wilden Zwanziger Jahre. Er trifft auf seine Idole Ernest Hemingway, F. Scott Fitzgerald, Cole Porter, Gertrude Stein, Salvador Dali (Adrien Brody gibt in dieser winzigen Rolle richtig Vollgas) aber auch auf Adriana (Marion Cotillard), die attraktive Muse von Picasso. Während Gil die Tage mit der ihm immer fremder werdenden Inez verbringt, blüht er im zeitversetzten Nachtleben richtig auf und beginnt eine Liebesaffäre mit Adriana. Doch diese fühlt sich in ihrer Zeitepoche keineswegs wohl, sondern würde viel lieber im Paris des 19. Jahrhundert leben. Kaum ist dieser Wunsch ausgesprochen schon fährt eine Droschke vor und ab geht es ins Paris der Impressionisten, wo Paul Gauguin alles dransetzt um Gil seine Adriana auszuspannen...

Midnight in Paris“ ist ganz gewiss einer der besseren Filme von Woody Allen. Mit ebensoviel Spott wie Mitgefühl beschäftigt Allen, der zumindest bei der musikalischen Untermalung seiner Filme ebenfalls ein Faible für vergangene Zeiten auslebt, sich mit Menschen, die den Eindruck haben nicht am richtigen Ort, nicht im richtigen Zeitalter oder von den falschen Zeitgenossen umgeben zu sein. Bestens unterstützt wird er einmal mehr von einem erlesenen Ensemble, allen voran der diesmal eher melancholische als alberne Owen Wilson und Marion Cotillard, die nach “Inception“ einmal mehr als imaginäre Traumfrau überzeugt.

Zwar ist der Film in erster Linie eine geistreiche ja manchmal etwas klugscheißerische Komödie voller brillanter Dialoge und Einfälle. Doch ein klein bisschen was können wir diesmal im Kino sogar lernen. Die Sache mit der recht hilfreichen zeitreisenden Limousine mag nicht jeden von uns ereilen, doch trotzdem ist keiner gezwungen sich gewohnheitsmäßig mit nervenden Langweilern zu umgeben oder dort zu verweilen wo es ihm überhaupt nicht gefällt. Dass zumindest ein Ortswechsel jederzeit möglich ist, beweist uns Woody Allen in letzter Zeit beständig, denn er dreht längst nicht mehr nur in New York, sondern auch in Venedig, London, Barcelona oder eben in Paris.

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