Es ist einmal mehr löblich, dass auch dieser neuen Pixar-Produktion
ein Kurzfilm vorangestellt wurde (was durchaus auch als Trendsetter
funktioniert, denn bei Warner-Familienfilmen wie “Happy
Feet 2“ oder “Die
Reise zur geheimnisvollen Insel“ waren zuletzt auch neu produzierte
3D-Cartoons mit den Looney
Tunes zu sehen). “La Luna“ hatte auch eine Oscar-Nominierung
erhalten, ist ganz sicher ambitioniert (und greift dankenswerterweise
auch nicht auf bestehende Figuren aus dem Pixar-Ensemble
zurück). Doch die auf verträumt und kunstvoll getrimmte Mischung aus
“Lauras Stern“ und Fellini verdient nicht mehr als das Prädikat
“ganz nett“.
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2012 Disney / Pixar |
Der Hauptfilm hingegen zerstreut alle Bedenken darüber, dass
nach der katastrophalen Fortsetzung von “Cars“
(die an der Kinokasse trotz dummer Story 560 Millionen Dollar einspielte)
die goldenen Jahre bei Pixar vorbei sein könnten. In “Merida“
gibt es erstmals bei Pixar eine weibliche Hauptfigur und
beinahe hätte - ebenfalls erstmal bei Pixar - mit Brenda
Chapman auch eine Frau im Alleingang inszeniert.
Das Studio zeigt, dass es durchaus noch einige Pfeile im Köcher
hat. Vor einer liebevoll rekonstruierten mittelalterlichen schottischen
Märchenwelt (und zu den Klängen von Patrick Doyles dudelsack-lastigen
Soundtrack) wird von der extrem rothaarigen Königstochter Merida
erzählt, die eine Meisterin im Bogenschießen ist. Sie ist alles
andere als erfreut, nachdem sie erfahren hat, dass sie demnächst
jemanden aus einem der drei mit ihrem rustikalen Vater Fergus verbandelten
Clansfamilien heiraten soll. Da sie auch bei ihrer Mutter Elinor
keine Unterstützung findet, flüchtet sie sich in den Wald und trifft
auf eine (scheinbar direkt aus einem Studio Ghibli Film
entsprungene) Hexe. Merida überspannt den Bogen als sie sich wünscht,
dass sich ihre Mutter ändert. Das geschieht dann auch, aber
ganz anders als Merida es sich vorgestellt hat...
Je weniger der Zuschauer vom weiteren Verlauf des Filmes weiß, desto
mehr Spaß dürfte er an der abgefahrenen Geschichte haben. Deutlicher
als sonst wird ziemlich direkt aus Disney-Zeichentrickfilmen (z.
B. den Spätwerken “Cap
und Capper“ und “Bärenbrüder“)
zitiert. Doch die Mischung aus Action, Fantasy und Humor (wofür
hauptsächlich die Streiche von Meridas natürlich ebenfalls rothaarigen
Drillingsbrüder Harris, Hubert, and Hamish verantwortlich sind)
zündet. Natürlich werden auch wieder halbwegs unauffällig die
sogenannten “Family Values“ propagiert, indem zu Toleranz im Verhältnis
von Müttern und Töchtern aufgerufen wird.
Vielleicht nur bedingt inhaltlich,
aber technisch und auch künstlerisch ist “Merida“ mit seinem
reizvollen Kontrast aus den düsteren schottischen Wäldern und den
wilden roten Haaren ein weiterer Triumph aus dem Hause Pixar.
Die DVD- und Blu-ray-Edition
von “Merida – Legende der Highlands“ enthält
als interessante Ergänzung noch den Kurzfilm “Die Legende
von Mor'du" mit einer Background-Story zur Schurkenfigur
des Films.
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