Auf einer idyllischen Insel bereitete
die etwas gluckenhafte allein erziehende Mutter Donna (Meryl Streep)
die Hochzeit ihrer Tochter Sophie (Amanda Seyfried) vor. Doch diese
möchte endlich erfahren, wer eigentlich ihr Vater und daher lädt
sie die drei dafür in Frage kommenden Herren (Pierce Brosnan,
Colin Firth, Stellan Skarsgard) ohne Wissen ihrer Mutter zu den Feierlichkeiten
ein.
Das
ist ein durchaus solides Grundgerüst für eine turbulente
romantische Komödie, doch speziell in der ersten Hälfte
des Filmes wird Turbulenz leider ziemlich häufig mit Hysterie
verwechselt. Andauernd rennen Menschen wild kreischend aufeinander
zu und brüllen sich zu wie sehr sie sich freuen sich endlich
wieder zu sehen. Vielleicht soll dieser "Kunstgriff" dem
Zuschauer helfen zu verstehen, dass jemand der so drauf ist auch
jederzeit völlig grundlos mit dem Absingen von “Abba“-Liedern
beginnen kann.
Dass
es durchaus klappen kann, wenn versucht wird möglichst viele
Songs einer Erfolgsband in eine Handlung zu quetschen, hat kürzlich
die Beatles-Revue “Across
the Universe“ bewiesen. Doch da war die begnadete Julie
Taymor (“Frida“) am Werk, die
Geschmack und Rhythmus hat. Bei “Mamma Mia!“ hingegen hüpft
meistens - im Stile von deutschen 70er-Jahre Schlagerfilmen wie
“Musik, Musik, da wackelt
die Penne“ - eine Laienspielschar völlig alleingelassen
vom Choreografen durch hübsche Naturkulissen.
Okay, wir wollen nicht nur gemein sein, denn am Film waren ja auch
jene Menschen beteiligt, die dafür sorgten, dass das 1999 in
London gestartete Bühnenmusical “Mamma Mia!“ zu einem
weltweiten Erfolg wurde. Durch bisher mehr als 30 Millionen Besucher
ist die Show für Benny Andersson und Björn Ulvaeus mittlerweile
sogar lukrativer als die immer noch sehr üppigen “Abba“-Tantiemen.
Will sagen, wenn soviel Fliegen bzw. Mücken zusammenkommen,
muss ja wohl irgendwas dran sein.
Dies
ist auch so, denn wer die erste Hälfte des Filmes schadensfrei
überstanden hat, bekommt doch noch ein paar hübsche Sachen
zu sehen. So setzt Julie Walters ihre nicht vorhandene Gesangsstimme
sehr gefällig in Szene und nachdem die nicht mehr ganz junge
Christine Baranski einen Haufen sehr männlicher Teenies am
Strand zu “Does Your Mother Know“ um den Verstand getanzt
hat, hätte ich daheim wohl auf die “Repeat“-Taste gedrückt.
Auch das Finale vorm Altar ist auf seine rührende Art zwar
routiniert, aber immerhin routiniert. “Muriels Wedding“
bleibt weiterhin der definitive “Abba“-Film, doch spätestens
wenn im Abspann die Hauptdarsteller entfesselt in Glitzerklamotten
performen macht auch “Mamma Mia!“ Bock auf Schweden-Rock.
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