Der 1984 von Tom Clancy geschaffene
CIA-Spezialist Jack Ryan wurde äußerst populär. Im
Roman und auch im Kino hatte er in “Jagd auf Roter Oktober“
seinen ersten Auftritt. In der Verfilmung von 1990 spielte zwar der
heute fast nur noch als Comedian tätige Alec Baldwin den Jack Ryan,
doch den Film überstrahlte der charismatische Sean Connery als undurchsichtiger
russischer Atom-U-Boot-Kommandant.
Es folgten “Stunde der Patrioten“
(1992) und “Das Kartell“ (1994), beide inszeniert Phillip
Noyce, beide mit Harrison Ford in der Hauptrolle und beide vom eher
zum rechten Spektrum gehörenden Tom Clancy als ein wenig zu liberal
befunden. 2002 schlüpfte Ben Affleck in “Der
Anschlag“ in die Rolle des Jack Ryans und hier wird erzählt
wie dieser auf seine erste große Mission geschickt wird.
Noch etwas weiter zurück in der Zeit reist der neue Jack Ryan Film,
obwohl dieser eigentlich in unserer Gegenwart angesiedelt ist. Ähnlich
wie James Bond in “Casino Royale“
oder der Fledermausmann in “Batman
Begins“ wird in “Shadow Recruit“ Jack Ryan zu
Jack Ryan. Für die Hauptrolle als vierter Jack Ryan wurde Chris
Pine verpflichtet, der bereits erfolgreich in J. J. Abrams’ “Star
Trek“-Filmen als James T. Kirk die verjüngte Version einer
populären Figur verkörperte.
Der Auftakt von "Jack Ryan:
Shadow Recruit" spielt am 11. September 2001 und zeigt
kurz wie Jack Ryan, schockiert durch den Anschlag auf das World
Trade Center einen Berufswechsel vornimmt. Anstatt in Londons Wirtschaftswissenschaft
zu studieren, eilt er zu den Waffen und wird Marine. Bei einem Einsatz
in Afghanistan wird sein Hubschrauber abgeschossen, was den angenehmen
Nebeneffekt hat, dass er die nette Ärztin Cathy Muller (Keira Knightley)
kennen und lieben lernt. Doch auch der CIA wird in der Gestalt eines
gewissen William Harper auf Ryan aufmerksam.
Diesen spielt Kevin Costner, dem die Rolle eines nicht nur passiv agierenden Mentoren sehr gut steht. Auch für den schurkisch schillernden russischen Oligarchen Viktor Cherevin, der versucht den Untergang des westlichen Wall-Street-Kapitalismus anzuzetteln, wurde ein mehr als passender Darsteller gefunden: Kenneth Branagh, der auch gleich die Regie mit übernommen hat. Das Resultat ist zwar rasant und spannend, gelegentlich sogar witzig, doch das moderate Abschneiden an den US-Kinokassen lässt weitere Einsätze von Chris Pine als Jack Ryan eher fraglich erscheinen.