Auch die schauspielerischen Leistungen sind wieder beeindruckend. Russell Crowe, der nach “Gladiator“, “Ein gutes Jahr“ und “American Gangster“ bereits zum vierten Mal mit Ridley Scott zusammenarbeitet, hat sich für seine Rolle - ähnlich wie zuvor schon bei “The Insider“ - eine beachtliche Wampe angefuttert. Am Rande zur Parodie spielt er einen CIA-Strippenzieher, der von seinem Suburbia-Einfamilienhaus aus gefährliche Auslandseinsätze koordiniert. Während er die Kinderchen zu Bett bringt, entscheidet er per Telefon über Leben und Tod. Leonardo DiCaprio hingegen ist als erfahrener aber noch nicht völlig verrohter CIA-Außendienstler Roger Ferris die Identifikationsfigur des Filmes.

Wie schon in “Königreich der Himmel“ stellt Ridley Scott auch diesmal die arabische Welt mit sehr viel Sympathie dar. Der elegante jordanische Geheimdienstchef Hani wird vom britischen Darsteller äußerst facettenreich als gefährlich aber integer verkörpert. Dass sich Ferris langsam aber sicher in die engagierte iranische Krankenschwester Aisha (Golshifteh Farahani) verliebt ist absolut nachvollziehbar und ein Miteinander erscheint möglich.

Die große Schwäche des Filmes ist jedoch das auf einem Roman von David Ignatius basierende Drehbuch, das kaum ein Klischee auslässt und den aktuellen James-Bond-Film “Ein Quantum Trost“ innovativ und wirklichkeitsnah wirken lässt.

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