Der
Film:
Zu Besuch bei ihrem Vetter Max Malien (Albert
Lieven) in
Hamburg muss die kubanische Tänzerin Cory Bell (Liselotte
Pulver)
feststellen, dass der Krimiautor ein echter Langweiler ist. Sehr viel
mehr Feuer im Blut scheint da der mysteriöse maskierte Einbrecher
Klettermaxe zu haben, der auf der Seite des Gesetzes steht und zufällig
in Corrys Hotelzimmer landet. Corry verliebt sich in den Maskenmann
und versucht herauszufinden, wer sich hinter der Maske verbirgt. Dabei
erlebt sie eine große Überraschung.
|
|
|
|
1927
erschien Hans Possendorf Roman “Klettermaxe - Eine Berliner
Kriminalgeschichte zwischen Kurfürstendamm und Scheunenviertel",
die noch im selben Jahr einem Stummfilm als Vorlage diente. Danach
passierte ein Vierteljahrhundert lang gar nichts, bevor sich Kurt
Hoffmann die “Berliner Kriminalgeschichte“ vom mysteriösen Maskierten,
der sich nachts von Fassade zu Fassade schwingt, in Hamburg in Szene
setzte. Was eine Art deutscher Batman hätte werden können
(der Zeichentrickvorpann ist recht vielversprechend), wurde immerhin
der Beginn einer großen Arbeitsbeziehung ohne die es im deutschen
Nachkriegskino noch weniger zu lachen gegeben hätte.
Hoffman,
der zuvor mit dem Travestie-Schwank “Fanfaren der Liebe“
die Steilvorlage für Billy Wilders “Manche
mögen heiß“ geliefert hatte, arbeitete bei “Klettermaxe“
erstmals mit der Schweizerin Liselotte Pulver zusammen. Er war völlig
entzückt von Lilos lustigen Akzent, mit dem sie als kubanische Tänzerin
Cory Bell sprach aber auch von ihrem ansteckenden Lachen. Ob “Klettermaxe“
ohne Lilo ein halbwegs ernsthafter Kriminalfilm geworden wäre, erscheint
fraglich. Eigentlich ist der Film heute nur noch wegen ihr erträglich.
Albert Lieven ist sicher ein guter Darsteller, wirkte aber als Krimiautor
mit heldenhafter Geheimidentität wenig glaubhaft und wäre in einer
Schurkenrolle höchstwahrscheinlich besser aufgehoben gewesen. Auch
die angeblich so sagenhaften Stunts von Armin Dahl beeindrucken
sehr viel weniger als der Stummfilm-Slapstick der "Väter der
Klamotte".
Doch
dieser nur halbwegs amüsante “Klettermaxe“ hatte durchaus
Folgen. Auch Lilo Pulver inspirierte Billy Wilder und noch wilder
als in “Klettermaxe“ tanzte sie in dessen Meisterwerk “Eins,
Zwei, Drei“. Kurt Hoffmann drehte anschließend mit
Liselotte Pulver seine “Wirtshaus
im Spessart“-Trilogie, "Heute heiratet mein Mann",
seine zweite Verfilmung von Curt Goetz' “Hokus Pokus“,
"Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull", "Das
schöne Abenteuer", "Dr. med. Hiob Prätorius"
und vor allem die herrliche bittersüße Romanze "Ich
denke oft an Piroschka".
|