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Raum gewordener Comicstrip


 
Titel: Helden, Freaks und Superrabbis: Die jüdische Farbe des Comics
Text: Paul Buhle, Andreas Platthaus, Ole Frahm, Alexander Braun, Cilly Kugelmann, Margret Kampmeyer-Käding
Zeichnungen/Inking/Farben: diverse
Umfang: 128 Seiten
Format: Softcover / 24 x 30 cm / vf.
Preis: EUR 19,95
Verlag: Stiftung Jüdisches Museum Berlin
Website: www.jmberlin.de  


Erstaunlich viele Schöpfer von noch heute populären Comic-Trivialmythen sind jüdischer Herkunft. Man denke nur an Joe Shuster & Jerry Siegel (Superman), Bob Kane alias Robert Kahn (Batman), Will Eisner (The Spirit), Harvey Kurtzman (Mad) oder Stan Lee (Stanley Lieber) & Jack Kirby (Jacob Kurtzman), die in den Sechziger Jahren legendäre Marvel-Superhelden wie Spider-Man, Fantastic Four, Hulk und Iron Man schufen.
 
    
 

Am Donnerstag den 30.4.2010 startet im Jüdischen Museum in Berlin eine “Helden, Freaks und Superrabbis“ betitelte Ausstellung über die – nun ja - “jüdische Farbe des Comics“. Im Eingangsbereich des Museums war eine riesige Skulptur zu bestaunen, die zeigte wie Superman - im wahrsten Sinne des Wortes - voll auf die Fresse geflogen war. Dies deutete schon an, dass innerhalb der Ausstellung mehr Wert auf eine möglichst beeindruckende Präsentation als auf sehenswerte Exponate gelegt wurde.

Für die zuvor in etwas kleinerem Umfang in Paris und Frankfurt gezeigte Ausstellung stand diesmal eine sehr große Präsentationsfläche zur Verfügung. Da diese (und nicht etwa die Wände) zu füllen war, hatte sich das Architekturbüro KatzKaiser eine mit allerlei seltsamen Theorien unterfütterte Präsentationsform ausgedacht. Um die ausgestellten Comics “zu verräumlichen“ und zu verhindern, dass diese “durch den Transfer in den musealen Kontext (…) die Glaubwürdigkeit ihres populärkulturellen Ursprungs verlieren“, hingen die ausgestellten Exponate nicht an den Wänden, sondern waren meist in einer seltsamen durchgehenden Holzkonstruktion eingesperrt, die ein “Raum gewordener Comicstrip“ sein sollte.

Auch die thematische Gliederung war recht eigenwillig. Obwohl Hulk und Superman sehr markant zu Werbezwecken herangezogen wurden, spielten die Superhelden innerhalb der Ausstellung – im Vergleich zu EC, MAD und vor allem Art Spiegelman (“Maus“) nur eine untergeordnete Rolle. Seltsam auch, dass es nur wenig Originale (wirklich herausragend waren Will Eisners Zeichnungen aus “Ein Vertrag mit Gott“) zu sehen gab und es sich sogar bei etlichen der ausgestellten Comichefte nur um Reprints handelte. Dies setzte sich im Katalog fort, der zwar ein ansprechendes farbenfrohes Design hat, aber etwas wahllos bebildert wurde, u. a. mit Cover-Reproduktionen von EC-Comic-Nachdrucken. Es ist schade, dass im Detail geschludert wurde und eine große Comic-Ausstellung anscheinend immer noch einen “Hochkultur-Aufhänger“ wie die albernen KatzKaiserKästen braucht.

Bilder aus der Ausstellung gibt es hier im Comic Guide zu sehen  

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