In Form
einer Tierfabel (Juden = Mäuse, Deutsche = Katzen, Polen = Schweine)
schilderte Art Spiegelman (“Küsse
aus New York“, "Breakdowns",
"Im Schatten keiner
Türme")
die Leidensgeschichte seines Vaters Wladek, der als polnischer Jude
nach Auschwitz verschleppt wurde und das Grauen überlebte. “Maus“
erschien zunächst als Fortsetzungsgeschichte im Avantgardemagazin
“Raw“ und dokumentiert in jedem Kapitel zugleich auch eine äußerst
komplizierte Vater-Sohn-Beziehung.
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Spiegelman besuchte seinem Vater
regelmäßig um mit diesen über dessen Vergangenheit
zu sprechen. Dabei wurde er beständig mit Vorwürfen und
dessen Marotten konfrontiert (recht passend betitelte er den ersten
Teil auch mit “Mein Vater kotzt Geschichte aus“). Doch
gerade diese detaillierte Schilderung seines nicht eben sehr umgänglichen
und äußerst komplizierten Charakters machen Wladek -
auch als sehr schlicht gezeichnete Comicmaus - zu einem äußerst
komplexen Wesen, dessen Leidensweg anrührt.
Spiegelman gelang es durch seine klaren schwarzweißen Bilder
und die jederzeit spürbare Wahrhaftigkeit der geschilderten
Ereignisse den Leser zumindest ahnen zu lassen wie der Holocaust
stattgefunden hat. “Maus“ erhielt den Pulitzerpreis. Nachdem
die zweibändige deutsche Ausgabe von Rowohlt schon lange vergriffen
ist, verlegt der Fischer Verlag jetzt eine Gesamtausgabe und sorgt
dafür, dass diese grandiose Comicerzählung endlich wieder
lieferbar ist.
Im sehr empfehlenswerten Buch “MetaMaus“
dokumentiert Spiegelman umfassend die Entstehungsgeschichte von
“Maus“.
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