Inspirationsquelle dieses ungewöhnlichen Bildbandes waren
für den Zeichner André Juillard (“Das blaue Tagebuch“, "Lenas
Reise") nicht nur Hokusais “36 Ansichten des Fujiama“.
Bereits 1902 veröffentlichte Henri Rivière ein Sammlung von Lithographien
unter dem Titel “36 Ansichten des Eiffelturms“. Dieses nur in
einer Auflage von 500 Exemplaren erschienene Buch war kein großer
Erfolg, doch Juillard hat sich bei seinen 36 Aquarellen an Rivières
Vorgaben gehalten: “Die Anordnung der Bilder erfolgt genau dem
ihres Vorbilds und gibt es auch nicht immer eine direkte Verbindung,
so findet man doch stets eine Anspielung“.
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Dieses Vorgehen ermöglicht Juillard auch tatsächlich
ein Bild zu platzieren, auf dem der Eiffelturm gar nicht zu sehen ist. Auf
seinem Aquarell “Von der Rue Lamarck aus“, wählt er genau die selbe
Straßenansicht wie einst Rivière, doch “die Bäume sind inzwischen größer
geworden und verdecken den Turm.“ Juillard hat in die untere Ecke seines
Bildes jedoch auch noch Rivières Version eingefügt. Es wäre wünschenswert,
wenn dies bei allen 36 Ansichten der Fall gewesen wäre.
Doch ansonsten ist dies durch Kommentare
und kleine Skizzen ergänzte Buch eine einzige Wonne, die den Leser
nicht zu einem Spaziergang durch Paris mitnimmt und immer wieder
den oft nur ganz klein im Hintergrund zu sehenden Eiffelturm suchen
lässt. Juillard führt uns auch nach New York, Kopenhagen sowie
in die Welt der Comics mit Gastauftritten von Figuren aus “Tim
und Struppi“. Seine mal im traditionellen Comicstil mit klaren
Umrisslinien und gelegentlich auch deutlich softeren Aquarelle
erhielten 2004 auf dem Comic Salon in Erlangen den “Spezialpreis
der Jury“.
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