Dieses
von Volker Hamann (“Reddition“)
und Matthias Hofmann herausgegebene Jahrbuch überrascht weniger dadurch,
dass es sich hier nicht um einen “Comic Report 2011“ sondern um einen
Zustandsbericht über 2010 handelt (auch die ICOM
Comic!
Jahrbucher beschäftigen
sich mit den jeweiligen Vorjahren) sondern durch das relativ kleine
Format von 17 x 24 cm.
Doch das Büchlein enthält eine erstaunliche Menge gut aufbereiteter
Information.
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In erster Linie handelt es sich
um eine Bestandsaufnahme der im Vorjahr in deutscher Sprache erschienenen
Comics. Verlagsvertreter werden in Kurzinterviews nach Auflagen
und Lieblingstitel befragt, Verlage bezüglich ihrer Veröffentlichungspolitik
analysiert und die relativ wenigen Rezensionen sind fein säuberlich
nach Verlagen geordnet, während eine sechsseitige kleingedruckte
Liste alle 2601 Comic-Neuerscheinungen von 2010 erfasst.
Ein zentrales Thema ist natürlich das Label Graphic Novel,
unter dem (teilweise auf Teufel komm raus) versucht wird Comics
stärker in den Buchhandlungen zu platzieren. Während Michael Groenewald
und Sebastian Oehler in einem Statement dies begrüßen, u.a. da Leser
dadurch die Möglichkeit haben „“die Lektüre von Bilder-Geschichten
gegenüber anderen und sich selbst neu zu definieren“, hält Joachim
Kaps von Tokyopop dagegen und bedauert, das der “attestierte
Hype“ um Graphic Novels lediglich auf “weniger als 4 %
des ohnehin nicht gigantischen Geschäftes mit Comics im Buchhandel“
zielt und diese kleine Sparte “fast die gesamte Aufmerksamkeit“
auf sich zieht.
Recht informativ ist in diesem Zusammenhang
auch Georg F. Tempels Analyse “Manga in Deutschland“. Für ihn ist
die deutsche Veröffentlichungspolitik bei japanischen Comics eine
“Geschichte der Missverständnisse, die, jetzt wo “Mangas für Intellektuelle
unter dem Deckmäntelchen Graphic Novel angeboten“ werden,
noch lange nicht abgeschlossen ist.
Abgerundet wird der empfehlenswerte
Band noch durch einen umfassenden Artikel zu Jijes wiederentdeckten
Westernklassiker “Jerry Spring“,
Berichte über das immer wieder scheiternde Traditionsmagazin Fix
und Foxi, den Comic
Salon in Erlangen oder Daniel Lieskes Online-Comic-Phänomen
“Wormworld“ und das alles zu einem Preis für den es ansonsten
auch nicht viel mehr gibt als eine (meist auch nicht viel häufiger
als jährlich erscheinende) Comic-Fachzeitschrift.
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