Größer
konnte damals der Bruch nicht sein: Nach dem Ende der vielbeachteten
Storyline “Hush“ (sie endete
mit US-Batman-Heft #619) von Jeph Loeb und Jim Lee übernahmen Brian
Azzarello und Eduardo Risso die monatliche Heftserie. War Hush
noch ganz geprägt von bunten Farben und einer grandiosen Detektivgeschichte,
so bietet das Team Azzarello/Risso zwar auch eine Detektivgeschichte,
aber in einer Stadt, die die dunkelste vorstellbare zu sein scheint.
Menschliche Abgründe und einen Batman, der sich stark von
seinen bisherigen künstlerischen Interpretationen unterscheidet.
Azzarellos bitterböse Sicht auf
alles: Mensch, Stadt, Gefühle, Schicksal – das Leben schlechthin!
“Broken City“ wird von Panini nun schon zum dritten
Mal publiziert – nicht ohne Grund! Sind die beiden alten Veröffentlichungen
doch längst vergriffen.
Das mit vielen Preisen überschüttete
"100
Bullets"-Team
Azzarello/Risso schildert uns in dieser Noir-Story einen Mordfall,
der scheinbar aussieht wie ein gewöhnlicher Routine-Fall: Elisabeth
Lupo wurde auf grausame Art und Weise ermordet und vieles deutet
auf den (kannibalischen) Killer Croc hin. Aber der scheint
es nicht gewesen zu sein – vielmehr deutet mehr auf Angel Lupo (Elisabeths
Bruder) hin, einen Kleinganoven. Dieser hat eine ebenso äußerst
attraktive wie undurchsichtige Freundin: Margo Farr.
Nun passiert ein Doppelmord, der
starke Parallelen zu dem Mord an Bruce Waynes Eltern aufweist: Ein
kleiner Junge wird Vollwaise! Ein Grund für Batman mehr,
sich mächtig ins Zeug zu legen und den wahren Mörder zu jagen! Dieser
sinnlose Mord lässt Batman ein wenig zu sehr Eifer an den
Tag legen, sodass er Gefahren und Zusammenhänge droht zu übersehen.
Azzarello versteht es bestens, auch
andere klassische Batman-Gegner wie den Penguin
und den Ventriloquist einzubauen und ihnen wichtige Schlüsselrollen
zukommen zu lassen. Nebenbei integriert Azzarello noch zwei neue
japanische Super-Schurken-Mutanten (Fat Man und Little
Boy – wieder bitterböse: Dies sind die Decknamen der über Nagasaki
und Hiroshima abgeworfenen Atombomben).
Zu guter Letzt kommt dem Joker –
der die ganze Zeit im Arkham Asylum einsitzt – noch eine
wichtige Funktion bei der Auflösung der vielen Rätsel zu, die selbst
Batman tief erschüttert.
Risso setzt diese dunkle Geschichte
perfekt um – große Schattenflächen huschen die Häuserwände entlang,
seine Perspektive erzeugt schwarze Tiefe und hoffnungslose Verlassenheit.
Norbert Elbers
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