Diese Entsehungsgeschichte des wohl "realistischsten" Marvel-Superhelden bildet zwangsläufig den Anfang von "Daredevil" und wird ein wenig lustlos absolviert um so schnell wie möglich den erwachsenen und von Ben Affleck gespielten Matt Murdock alias Daredevil zu zeigen. Sehr gut visualisiert ist dabei allerdings jener Moment als der gerade erblindete Matt Murdock im Krankenhaus durch den Wiederhall von Geräuschen plötzlich doch "sehen" kann und über einen Art Sonarsinn verfügt. In den wohl besten Szenen des Filmes ist der erwachsene Matt durch die Geräusche von Regen plötzlich in der Lage die geliebte Elektra zu "sehen" und diese entzieht sich ihm schließlich indem sie einen Regenschirm aufspannt.

Ansonsten bietet "Daredevil jedoch eher wenig Überraschungen und harkt seine finalen Höhepunkte etwas zu vorhersehbar ab. Visuell wirkt der von absoluten Fans der Comicfigur realisierte Film insgesamt einheitlicher als "Spider-Man" oder "X-Men" und bei aller Stilisierung schimmert immer noch ein realistisch anmutendes New York durch. Die Schauspieler sind sorgfältig im Sinne der Comicvorlage ausgewählt, bieten dadurch allerdings auch kaum Überraschungen, selbst wenn im Falle von Michael Clarke Duncan einmal die Hautfarbe gewechselt wurde. Ein kleines Highlight liefert Colin Farrell als durchgeknallter "Bullseye", etwas mehr von seiner Energie hätte dem ganzen Film gut getan. Der auf DVD veöffentlichte "Director´s Cut" hingegen ist die deutlich bessere Version und wirft die Frage auf, warum der Film für seine Kinoauswertung derart verstümmelt wurde.

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