Nach seinem
unglaublich lässigen Comic "Abwärts" ist die neue Arbeit
von Jacques Tardi ("120, Rue de la Gare")
wieder deutlich härterer Tobak. Er kehrt in die Schützengräben des
ersten Weltkrieges zurück. Durch seinen Großvater, der die Schlachtfelder
von Verdun neben einer verwesenden Leiche liegend überlebte, ist der
1946 geborene Tardi mehr als sensibilisiert für dies Thema, denn er
hat erlebt, was diese traumatischen Erlebnisse aus dem Mann gemacht
haben.
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In
eindrucksvollen schwarzweiß gezeichneten Kurzgeschichten wie "La
Fleur au Fusil" ("Für Volk und Vaterland", 1974)
und "La véritable Histoire du Soldat inconnu" ("Die
wahre Geschichte vom unbekannten Soldaten", 1975) hat er von
dieser Hölle auf Erden erzählt. Auch in seinem Hauptwerk "Adeles
ungewöhnliche Abenteuer" spielt der erste Weltkrieg eine entscheidende
Rolle, auch wenn er nicht direkt gezeigt wird. Tardi lässt seine
Geschichte 1911 beginnen und den Leser somit wissen, dass diese
Welt bald aus den Fugen geraten wird.
Sein neues Album "Soldat
Varlot" beginnt damit, dass ein gewisser Griffon im Schützengraben
Selbstmord begeht, indem er sich sein Gewehr in den Mund steckt
und den Kopf wegschießt. Er hat einen Abschiedsbrief an seine Frau
Mélanie hinterlassen. Sein Kamerad Varlot will den Brief überbringen.
Nach zahlreichen entsetzlichen Erlebnissen, einmal wird er durch
ein Explosion vor einem Erschießungskommando gerettet, kommt Varlot
zu einem belgischen Freudenhaus. Mélanie, die dort arbeitet, gibt
sich jedoch nicht zu erkennen und behauptet Griffons Frau würde
dort als Haushälterin arbeiten. Mit lediglich zwei großformatigen
Zeichnungen pro Seite, die in eindrucksvoller Schwarzweißtechnik
umgesetzt sind, gelingt es Tardi den Leser mitten in das Grauen
des ersten Weltkrieges zu versetzen.
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