Dieses Filmprojekt machte kurz vor seiner
Premiere in den USA sehr schlechte Schlagzeilen, da sich Orson Scott
Card, der Autor der Mitte der Achtziger Jahre erschienenen Buchvorlage
von “Ender's Game“, öffentlich gegen homosexuelle Ehen ausgesprochen
hatte. Zwar geht es im nach dem Military-Science-Fiction-Roman entstandenen
Film überhaupt nicht um Homo-Hochzeiten, total misslungen ist er trotzdem.
Erzählt wird von einer Zukunft in
der eine außerirdische Invasion droht und aus irgendwelchen seltsamen
Gründen Kinder die besten Soldaten sind. Ein reichlich arroganter
Knabe namens Ender Wiggin (Asa Butterfield aus "Hugo
Cabret") wird zur Grundausbildung ins All geschickt
und qualifiziert sich dadurch als militärischer Messias, der beim
nächsten galaktischen Großangriff das Zeug hat im entscheidenden
Moment auf die richtigen Knöpfe zu drücken.
Während Scott Cards Roman angehenden
Offizieren der US-Army als Lesestoff empfohlen wird, funktioniert
der zugehörige Film bestens als überlanges Werbe-Video für
Streikräfte aller Arten, da hier suggeriert wird, dass talentierte
Gamer auch das Zeug zum Elitesoldaten haben. Das plumpe Ganze wirkt
wie eine Art “Starship Troopers“ ohne Paul Verhoevens Sinn
für kranken Humor. Ursprünglich war Wolfgang Petersen für
die Regie vorgesehen, doch auch Gavin Hood ("X-Men
Origins - Wolverine: Wie alles begann") konnte nicht
mehr viel retten.
Manchem Darsteller ist auch ein gewisses
Unbehagen anzumerken. Während Ben Kingsley das große Glück hat,
sich hinter einer Gesichtstätowierung verstecken zu können, scheint
sich Harrison Ford, der einen knallharten Ausbilder spielt, in dieser
Rolle ähnlich unwohl zu fühlen wie bei seinem "Wetten dass…?“-Auftritt
an der Seite von Markus Lanz.