Vor dem vergeigten Finale


 
Filmtitel: Der Krieg des Charlie Wilson
Originaltitel: Charlie Wilson's War
Land, Jahr: USA 2007
Regie: Mike Nichols
Buch: Aaron Sorkin nach dem Buch von George Crile
Produzent: Gary Goetzman, Tom Hanks
Musik: James Newton Howard (hier geht´s zur Besprechung des Soundtracks)
Darsteller: Tom Hanks, Julia Roberts, Philip Seymour Hoffman, Amy Adams, Ned Beatty, Emily Blunt, Om Puri, Ken Stott
Länge: 98 min
Website: www.uip.de    


Der demokratische texanische Kongressabgeordnete Charles Nesbitt Wilson ist ein typischer Vertreter seiner Zunft und daher nicht gerade der Prototyp des ehrlichen, uneigennützigen und moralisch einwandfreien Menschen. Doch 1980 besuchte er an der afghanisch-pakistanischen Grenze ein Flüchtlingslager und sah das menschliche Leid, das dort nach dem Einmarsch russischer Truppen herrschte. Fortan ließ Wilson seine nicht unbeträchtlichen politischen Beziehungen im Dienste einer guten Sache spielen. Gemeinsam mit dem trickreichen CIA-Agenten Gust Avrakotos und der religiös bewegten Ölmillionärin Joanne Herring – und mit der Unterstützung von Israelis, Ägypter und Pakistanis – gelang es ihm die nötigen gewaltigen finanziellen Mittel zu beschaffen um afghanische Widerstandskämpfer mit modernsten Waffen auszustatten und die Russen zum Rückzug zu zwingen.
 
    
 

Diese höchst erstaunliche Geschichte dokumentierte der Journalist George Crile in seinem Buch “Der Krieg des Charlie Parker“. Hieraus entstand ein erstaunlich werkgetreuer und obendrein auch noch äußerst amüsanter Hollywood-Film mit Starbesetzung. Unter der Regie von Mike Nichols (“Die Reifeprüfung“) ist Tom Hanks in der Rolle des Charlie Wilson zu sehen, der ein wenig wie die geglättete Disney-Version eines verschlagenen Machtpolitikers mit Playboy-Allüren wirkt. Den deutlich interessanteren Part hat (neben der beständig stark aufgebretzelten Julia Roberts als Joanne Herring) der völlig zu Recht für den Oscar nominierte Philip Seymour Hoffmann (“Capote“) als zynischer Geheimdienstveteran Gust Avrakotos. Wenn dieser wortgewaltig und äußerst obszön seinen Vorgesetzen zusammenfaltet oder einen hochwertigen aber verwanzten Scotch verschenkt bleibt kein Auge trocken.

Überhaupt ist der Tonfall trotz des ernsten Themas durchweg beschwingt und die in Hochgeschwindigkeit abgefeuerten Dialogsalven machen großen Spaß. Nur zum Ende hin wird der Rhythmus etwas getragener, wenn erzählt wird wie es Wilson nicht mehr gelang vergleichsweise geringe Finanzmittel für zivile Hilfsaktionen in Afghanistan aufzutreiben. Die Folgen für die Weltgeschichte dürften bekannt sein. Wilson glaubt, dass durch den Sieg der Afghanen “die Berliner Mauer gut fünf, vielleicht sogar zehn Jahre früher fiel“. Doch sein Fazit lautet: “Diese Dinge sind geschehen. Sie waren ruhmreich und sie haben die Welt verändert. Und die Leute, denen die Ehre daran gebührt, sind diejenigen, die sich geopfert haben. Und dann haben wir das Finale vergeigt.“

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