Der demokratische texanische Kongressabgeordnete
Charles Nesbitt Wilson ist ein typischer Vertreter seiner Zunft und
daher nicht gerade der Prototyp des ehrlichen, uneigennützigen
und moralisch einwandfreien Menschen. Doch 1980 besuchte er an der
afghanisch-pakistanischen Grenze ein Flüchtlingslager und sah
das menschliche Leid, das dort nach dem Einmarsch russischer Truppen
herrschte. Fortan ließ Wilson seine nicht unbeträchtlichen
politischen Beziehungen im Dienste einer guten Sache spielen. Gemeinsam
mit dem trickreichen CIA-Agenten Gust Avrakotos und der religiös
bewegten Ölmillionärin Joanne Herring – und mit der Unterstützung
von Israelis, Ägypter und Pakistanis – gelang es ihm die nötigen
gewaltigen finanziellen Mittel zu beschaffen um afghanische Widerstandskämpfer
mit modernsten Waffen auszustatten und die Russen zum Rückzug
zu zwingen.
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Diese höchst erstaunliche Geschichte
dokumentierte der Journalist George Crile in seinem Buch “Der Krieg
des Charlie Parker“. Hieraus entstand ein erstaunlich werkgetreuer
und obendrein auch noch äußerst amüsanter Hollywood-Film mit Starbesetzung.
Unter der Regie von Mike Nichols (“Die
Reifeprüfung“) ist Tom Hanks in der Rolle des Charlie Wilson
zu sehen, der ein wenig wie die geglättete Disney-Version eines
verschlagenen Machtpolitikers mit Playboy-Allüren wirkt. Den deutlich
interessanteren Part hat (neben der beständig stark aufgebretzelten
Julia Roberts als Joanne Herring) der völlig zu Recht für den Oscar
nominierte Philip Seymour Hoffmann (“Capote“) als zynischer Geheimdienstveteran
Gust Avrakotos. Wenn dieser wortgewaltig und äußerst obszön seinen
Vorgesetzen zusammenfaltet oder einen hochwertigen aber verwanzten
Scotch verschenkt bleibt kein Auge trocken.
Überhaupt ist der Tonfall trotz
des ernsten Themas durchweg beschwingt und die in Hochgeschwindigkeit
abgefeuerten Dialogsalven machen großen Spaß. Nur zum
Ende hin wird der Rhythmus etwas getragener, wenn erzählt wird
wie es Wilson nicht mehr gelang vergleichsweise geringe Finanzmittel
für zivile Hilfsaktionen in Afghanistan aufzutreiben. Die Folgen
für die Weltgeschichte dürften bekannt sein. Wilson glaubt,
dass durch den Sieg der Afghanen “die Berliner Mauer gut fünf,
vielleicht sogar zehn Jahre früher fiel“. Doch sein Fazit lautet:
“Diese Dinge sind geschehen. Sie waren ruhmreich und sie haben die
Welt verändert. Und die Leute, denen die Ehre daran gebührt,
sind diejenigen, die sich geopfert haben. Und dann haben wir das
Finale vergeigt.“
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