Der
Film:
Amerika 1861: Nachdem der flüchtige Kriminelle Vance Shaw dem Telegrafen-Ingenieur
Edward Creighton das Leben gerettet hat, heuert er bei dessen Trupp
an, um den Bau von Telegrafenleitungen für die Western Union zu überwachen.
Schon bald sorgt ein fingierter Indianerüberfall für Konflikte, zumal
hinter den Angriffen ausgerechnet die Ex-Gang von Shaw steckt. Inmitten
verfeindeter Interessengruppen muss Shaw sich entscheiden: Für die
Sicherheit seiner Leute oder für sein Leben.
|
|
|
|
Genauso
opulent und mitreißend wie Cecil B. DeMilles in “Union
Pacific“ vom Eisenbahn-Bau quer durch den Wilden Westen
erzählt, schildert “Western Union“ die Errichtung einer
Telegrafenlinie von Omaha nach Salt Lake City. Der Film hat zudem
noch den Vorteil, dass er großteils an Schauplätzen in Arizona und
Utah in strahlenden Technicolor-Farben gedreht wurde. Für zusätzliche
Spannung aber auch für einigen Humor sorgt noch die Rivalität von
zwei höchst unterschiedlichen Westmännern, die beide um die selbe
Frau balzen. Während Randolph Scott den straighten Hollywood-Cowboy
von klassischem Zuschnitt gibt, verkörpert Robert Young mit einigem
Humor die etwas feinsinnigere Variante eines Abenteurers.
Am
meisten an “Western Union“ überrascht jedoch, dass dieser
so US-amerikanische Film von Fritz Lang inszeniert wurde, der zwei
Jahre zuvor bereits mit “Rache
für Jesse James“ einen Western-Klassiker drehte. Für Lang
ist es kein Problem dem Publikum genau das zu geben, was es erwartet.
In Joe Hembus’ höchst empfehlenswerten “Western-Lexikon“
wird Lang wie folgt zitiert: “Ich habe nie auch nur einen Augenblick
geglaubt, dass der Westen, der in den Western gezeigt wird, je existiert
hat. Die Legende des alten Westen ist das Gegenstück zu den germanischen
Mythen, wie ich sie beispielsweise in den Nibelungen abgebildet
habe. Deshalb kann ein Regisseur jeglicher Nationalität die Legende
des alten Westens auf die Leinwand malen.“
|