Der Film:
1964 startete der Brite Gerry Anderson die 32-teilige
Puppen-Serie "Thunderbirds". Berichte über das Grubenunglück in Lengede brachten ihn
auf die Idee mit einem weltweit operierenden Rettungsteam. Der
Erfolg der Serie "Bonanza" inspirierte ihn dazu ebenfalls
eine mutterlose Familie mit vielen Söhnen in den Mittelpunkt zu
stellen. "Thunderbirds" wurde zu einem gewaltigen Erfolg
und es entstanden auch zwei Kinofilme (nicht mitgerechnet die
aktuelle Real-Verfilmung).
In "Thunderbirds are go" (1966), der unter
dem Titel "Feuervögel startbereit" auch in den
deutschen Kinos lief, versucht die Rettungs-Familie Tracy zu verhindern,
dass eine Mars-Expedition Sabotageanschlägen zum Opfer fällt.
Die Marionetten wirkten auf der großen Leinwand zwar noch
steifer als im Fernsehen, aber die Spezialeffekte mit den Starts
und Landungen der fantasievoll gestalteten Rettungsfahrzeuge können
dafür auch heute noch voll überzeugen.
Etwas befremdlich wirkt hingegen eine ausgedehnte Traumsequenz
in der Cliff Richards und die "Shadows" als Puppen musizieren.
Doch zum Ausgleich gibt es im Abspann eine atemberaubende Darbietung
von Barry Grays markantem musikalischem Leitmotiv. The Band of
H. M. Royal Marines interpretiert die Titelmelodie nicht nur sondern
exerziert dazu noch nach allen Regeln dieser Kunst über einen
Kasernenhof.
"Thunderbirds are go" war kein sonderlich
großer Erfolg im Kino. Die Produzenten konnten dies nicht fassen
und schoben zwei Jahre später noch "Thunderbird 6" hinterher,
der in dieser DVD-Box seine deutsche Premiere erlebt.
Diesmal steht der Erfinder Brains im Mittelpunkt, der
für die Tracys eine sechste Rettungsrakete gestalten soll und
deshalb nicht am (mal wieder durch Sabotage gefährdeten) Jungfernflug
seines Luftschiffes "Skyship 1" teilnehmen kann. Der
ebenfalls sehr liebevoll gestaltete Film setzt auch Realaufnahmen
ein, die sich nahtlos mit den Puppentricks verknüpft wurden. Im
Mittelpunkt der Handlung stehen die elegante Agentin Lady Penelope
und ihr Butler Parker, die einzigen Figuren bei denen man gelegentlich
vergisst Puppen vor sich zu haben.
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