Der Film:
Das Doku-Drama "Die Manns"
wurde zu einem gewaltiger Erfolg für Heinrich Breloer. Dieser hatte
für seine TV-Filme über die Barschel-Affäre bereits einen sehr eigenen
Stil gefunden, bei dem er nachgespielte Szenen (die im Gegensatz zu
den Guido Knopp-Dokus auch deutlich als solche zu erkennen waren)
mit Dokumentarmaterial versetzte. Hierbei ging er allerdings längst
nicht so manipulativ wie Oliver Stone vor, sondern er ließ dem Betrachter
noch Raum für eine eigene Sicht der Dinge.
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Jetzt steht
Hitlers Architekt und Rüstungsminister Albert Speer im Mittelpunkt
eines ähnlich umfassenden Doku-Dramas. Dieser wurde 1948 im
Nürnberger Prozess zu 20 Jahren Haft verurteilt. Speer nutzte
diese Zeit um seine “Erinnerungen“ zu verfassen. In diesem weltweiten
Bestseller, der ihn nach seiner Entlassung zu einem reichen Mann
machte, ging Speer scheinbar schonungslos mit dem Dritten Reich
und auch mit sich selbst um.
Aktuelle Forschungen ergaben jedoch, dass Speer reichlich Schönfärberei
in eigener Sache betrieben hat und sehr viel stärker mit den
Machenschaften der Nationalsozialisten verbunden war als zuvor vermutet.
Speer hatte keinerlei Probleme damit anzuordnen, dass für seine
größenwahnsinnigen Baupläne in Berlin jüdische
Mieter aus ihren Wohnungen vertrieben werden und für schwere
Arbeiten in Rüstungsbetrieben setzte er wissentlich Zwangsarbeiter
unter menschenunwürdigen Bedingungen ein.
Breloers
Film konzentriert sich auf den Nürnberger Prozess und die Haft
in Spandau. Speer Zeit im Dritten Reich fließt dabei in Form
von Rückblenden ein. Wie er jedoch in den Dunstkreis Hitlers
kam ist lediglich zu erahnen und die Jahre nach der Haft behandelt
sehr umfassend die ebenfalls in der DVD-Box enthaltende Dokumentation
“Nachspiel – Die Täuschung“. Insgesamt ist “Speer und Er“ ein
ähnlich anregendes Stück Fernsehen wie “Die Manns“, dass
mit großem Gewinn mehrmals genossen werden kann.
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