Die
Serie:
Ich finde es sehr lobenswert, dass immer mehr TV-Filme aus den Archiven
der Sendeanstalten auf DVDs erhältlich sind. Nach "Im
Busch von Mexiko" und "Der Banditendoktor"
ist jetzt "Rebellion der Gehenkten" als dritte
Verfilmung nach Büchern bzw. Erzählungen von B. Traven bei Pidax
Film erschienen.
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In
diesem aufwändig gestalteten Film, setzt der Regisseur Juan Luis
Bunuel das auf drei B. Traven Büchern ("Regierung",
"Der Marsch ins Reich der Caoba", "Die
Rebellion der Gehenkten") basierende Drehbuch von Hans
W. Geissendörfer (“Lindenstraße“) sehr frei um. In der
internationalen Filmproduktion sehen wir auch einige bekannte deutsche
Schauspieler wie Günter Maria Halmer ("Tatort",
"Der Alte"), Reiner Schöne ("SOKO")
und Uwe Ochsenknecht ("Das Boot", “Schtonk!“).
Lassen sie sich nicht von dem total missglücktem Anfang abschrecken.
Alle Indios tragen blütenweiße Leinenanzüge und nagelneue Strohhüte.
Sie leben an der mexikanischen Küste, nicht um dort etwa zu fischen,
stattdessen züchten sie Kleinvieh. Wenn sie aber gleich mit der
zweiten Folge beginnen - warum der damals gesendete Zweiteiler jetzt
auf drei DVDs erschienen ist bleibt mir rätselhaft - so wird
die Handlung logischer und ist näher den Büchern. In der Story geht
es um die widerrechtliche Verurteilung und die Deportation der Indios
in den mexikanischen Dschungel, um dort das so begehrte Mahagoni-Holz
für unsere Möbelindustrie zu fällen. Die Arbeiter werden dort wie
in einem Konzentrationslager gequält, missbraucht und auch, wenn
diese Indios das auferlegte Plansoll nicht erfüllen, getötet.
Günter
Grass hat einmal bei der Premiere der Verfilmung seines Buches auf
die Frage wie sie Ihm gefallen hat, ausweichend geantwortet: Es
ist ein anderes Medium. So möchte ich es auch hier sagen, wechseln
sie das Medium und lesen sie die Bücher von B. Traven (oder schauen
sie sich den Traven-Film "Der Schatz der Sierra Madre"
mit Humphrey Bogart an). Es ist doch eine andere Qualität. Nun noch
zum letzten Satz auf der DVD Hülle: "...das Leitmotiv des Films...Gewalt
ist keine Lösung gegen Gewalt". Haben sich die Leute überhaupt
den Film angesehen? Das hat weder 1908 in Mexiko, noch 1933-1945
oder auch heute im Arabischen Frühling gestimmt.
Jason
Schramm
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