Der
Film:
Genau wie sein Vater, der legendäre Regisseur John Huston (“Der
Schatz der Sierra Madre“), der als Schauspieler pompöse Rollen
wie den Patriarchen in Polanskis “Chinatown“
oder den Gesetzgeber im letzten Teil der “Planet
der Affen“-Reihe spielte, wird auch dessen Sohn Danny gerne
in überlebensgroßen Parts besetzt. So war er z. B. der Ober-Vampir
in “30 Days of Night“,
der schurkische Colonel Stryker in “Wolverine“,
Richard Löwenherz in “Robin
Hood“ oder der Meeresgott Poseidon in “Kampf
der Titanen“.
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Auch
in “PlayOff“ spielt Danny Huston eine “große“ Rolle, denn
der von ihm verkörperte israelische Basketball-Trainer Max Stoller
kehrt 1982 als Holocaust-Überlebender nach seine hessische Heimat
zurück um dort die nicht eben erfolgreiche deutsche Nationalmannschaft
fit für die Olympischen Spiele in Los Angeles zu machen. Stoller
pflegt eine gewisse Unnahbarkeit, denn er hat kein Interesse daran,
aus seinem neuen Job ein Politikum zu machen. Er versucht sich öffentlich
nur über Basketball zu äußern, zugleich will er sich aber auch nicht
mit Menschen verbrüdern, die dem Nazi-Regime zu nahe standen. Doch
um eine Türkin, die ihren verschollenen Mann sucht oder einen von
Max Riemelt verkörperten jungen Basketball-Spieler, der ganz offensichtlich
Probleme mit seinem jüdischen Trainer hat, kümmert sich Stoller
durchaus.
Der
Film orientiert sich an der Geschichte des Trainers Ralph Klein
alias "Mr. Basketball“, dem er auch gewidmet ist. Der israelische
Regisseur Eran Riklis (“Die syrische Braut“) setzt “PlayOff“
fast schon wie einen Dokumentarfilm in kalten Bildern, mit knappen
Dialogen und vor allem ohne eine platte moralische Botschaft in
Szene. Neben der interessanten Thematik sind es vor allem Danny
Hustons natürliche Präsenz und seine ausdrucksstarke Mimik, die
viel vom Innenleben der Figur verrät, die den Film zu einem Erlebnis
machen.
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