Darsteller:
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Milan Peschel, Steffi Kühnert, Inka Friedrich, Ursula Werner, Bernhard Schütz
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Der
Film:
Wenn ich diesen Film empfehle, rate ich zugleich
auch dazu ihn möglichst nicht alleine zu gucken. “Halt auf
freier Strecke“ ist ein nicht ganz kurzer Film über das Sterben
und er ist meilenweit von Hollywood-Dramaturgie und Hochglanzoptik
entfernt, ja fast schon ein Dogma-Film. Es spielen echte
Krankenpfleger und Ärzte mit, leider ist auch jener Krebsspezialist
echt, der am Anfang des Filmes dem 44-jährigen Frank Lange und
seiner Frau Simone erschreckend unbeholfen zu erklären versucht, was er festgestellt hat.
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Frank Lange hat einen nicht operablen Gehirntumor
und nur noch wenige Monate zu leben. Die letzten Tage des Vaters
zweier Kinder, der gerade ein kleines Eigenheim ijn der ostdeutschen
Provinz bezogen hat, gibt der Film erschreckend detailgetreu in
improvisierten Spielszenen wieder. Es ist gut dass beim Betrachten
auf DVD und Blu-ray auch einmal eine Pause eingelegt
werden kann. Nach Zweidrittel der Laufzeit wechselt der Film die
Tonlage und zeigt, dass Sterben und Abschiednehmen auch etwas
Tröstliches haben kann. Ganz nebenbei wird auch noch vermittelt,
dass das Leben sich im östlichen Teil immer noch etwas vom Alltag
im westlichen Teil Deutschlands unterscheidet.
Auch wenn “Halt auf freier
Strecke“ mit humorig gemeinten Szenen in denen Frank seinen
Tumor als Person trifft (und dieser sogar einmal bei Harald Schmidt
auftritt) den Bogen etwas überspannt, gelang Andreas Dresen (“Halbe
Treppe“, “Willenbrock“)
dank seiner beiden hervorragenden Hauptdarsteller Milan Peschel
und Steffi Kühnertein außergewöhnlich bewegender nicht eben leicht
verdaulicher Film, der der Wichtigkeit seines Themas voll gerecht
wird.
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