Der
Film:
Zwei
Elfjährige prügeln sich auf einem New Yorker Spielplatz,
einem der beiden Jungen werden dabei Zähne ausgeschlagen. Die
Eltern des "Opfers" haben die Eltern des "Übeltäters“
eingeladen, um den Vorfall wie vernünftige Menschen zu klären.
Was als friedliche Kaffeerunde mit einem gepflegten Austausch über
Zivilisation, Gewalt und die Grenzen der Verantwortlichkeit beginnt,
entwickelt sich schon bald zu einem immer stärker eskalierenden
Streit voller Widersprüche und grotesker Vorurteile...
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Das
Kino scheint nicht unbedingt der richtige Ort für Geschichten mit
kleinem Personal und engen Räumlichkeiten zu sein. Doch Meister-Regisseure,
wie etwa Alfred Hitchcock bei “Das
Rettungsboot“ oder seinem lange Zeit unterschätzten Kammerspiel-Thriller
“Rope – Cocktail für eine Leiche“ – laufen gelegentlich
zu Höchstform auf, wenn ihre Ausdrucksmöglichkeiten eingeschränkt
werden. So auch Roman Polanski, dessen skandalträchtige Lebensführung
immer wieder vergessen lässt, was für ein begnadeter Regie-Handwerker
er doch ist.
Es ist sicher kein uncleverer Schachzug
den auf einem erfolgreichen Theaterstück basierenden Film nicht
nur in Sachen Personal (vier Darsteller) und Räumlichkeit (eine
Wohnung) stark einzuschränken, sondern sich auch bei der Spieldauer
(76 Minuten) zurückzuhalten. Die Darsteller Jodie Foster, Kate Winslet,
Christoph Waltz und der unbedingt mit in diese Liga gehörende John
C. Reilly hingegen spielen alles andere als zurückhaltend. Es ist
unbegreiflich das hier Oscar-Nominierungen ausgeblieben sind. Alle
Darsteller abgesehen vom sich gleichbleibend fies und zynisch gebenden
Christoph Waltz zeigen sehr schön wie dünn und brüchig die Fassade
aus kultivierter Höflichkeit sein kann. Den ganz großen Supergau
zum Schluss verkneift sich Polanski sondern lässt das Werk mit zwei
kleinen Schlusspointen realitätsnah und erinnerungswürdig ausklingen.
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