Da von ihm getextete Comics bisher kaum
in deutscher Sprache erschienen sind, dürfte Harvey Pekar hierzulande
am bekanntesten durch den Film “American
Splendor“ sein. Pekar wurde in diesem gelungenen Biopic
von Paul Giamatti (“Sideways“)
verkörpert, trat aber zwischendrin aber auch immer wieder selber
auf. Der Film vermittelt den Eindruck Pekar hätte sich in seinen
Comics ausschließlich mit seinem eigenen Leben beschäftigt.
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Dass dies nicht so ist, belegt dieser
erste deutschsprachige Sammelband mit Pekar-Comics. Sehr gelegentlich
tritt der Autor hier zwar auch selber in Erscheinung, doch in
erster Linie handelt das Buch von Autoren, die kurz nach dem Zweiten
Weltkrieg den Begriff Beat in der Literatur einführten,
lange bevor ihn auch die Musik-Industrie nutzte. Der Band enthält
recht ausführliche Comicbiographien zu Jack Kerouac (“On the
Road – Unterwegs“), Allen Ginsberg (“Howl – Das Geheul“)
und William S. Burroughs (“Naked Lunch“), den drei Säulenheiligen
der Beat-Generation. Pekar zeigt auf wie sich die drei
Autoren beeinflusst aber gelegentlich auch vom Schreiben eigener
Werke abgehalten haben. Eher vergeblich sucht der Leser jedoch
eine Aussage dazu, was aus heutiger Sicht die Faszination an der
Beat-Literatur ausmacht.
Die schillernden Lebensläufe von Kerouac,
Ginsberg und Burroughs wurden in einem gefälligen Underground-Stil
von Ed Piskor zu Papier gebracht. Sie bilden die erste (und bessere)
Hälfte des Buches. Im zweiten Teil bricht dann das pure Chaos
aus und eine nichtssagende (weil ultrakurze) Biographie zu eher
unbekannten Autoren wie Philip Whalen oder Gary Snyder jagt die
nächste. Diese zahllosen Kapitel, die nicht immer von Pekar getextet
und nur selten von Piskor gezeichnet wurden, erreichen nicht mehr
die Qualität der ersten Hälfte des Buches. Doch insgesamt zeigt
“The Beats“ wie sehr dem Medium Comic ein engagierter
Autor wie der Mitte 2010 verstorbene Harvey Pekar fehlt.
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