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Fernab von Big Apple

 

 

Titel:

The Punisher - Garth Ennis Collection, Bd. 8

Text:

Garth Ennis

Zeichnungen/Inking/Farben:

Leonardo Fernandez, Goran Parlov / - / Giula Brusco, Dan Brown, Cover von Tim Bradstreet

Umfang:

284 Seiten

Format:

Prestige / vf.

Preis:

EUR 24,95

Verlag:

Marvel Deutschland

Website:

www.paninicomics.de 



Die schlechte Nachricht gleich zuerst: Die zweite Storyline “Mann aus Stein“ in diesem Sammelband ist ziemlicher Müll. Das liegt sicher auch daran, dass Garth Ennis ziemlich einfallslos versucht seiner Punisher-Miniserie “Mütterchen Russland“ eine Fortsetzung folgen zu lassen. Doch noch schlimmer sind die unbeholfen wirkenden Zeichnungen von Leonardo Fernandez, der – ganz im Gegensatz zu seiner guten Graphik bei Ennis’ zu meisterlicher Miniserie “Die Sklavenhändler“ – diesmal detailarm arbeitet und Frank Castle alias Punisher nur sehr selten gut erkennbar zu Papier bringt.

 

    

 

 

Wer nun denkt, dass “Mann aus Stein“ auch deshalb nicht funktioniert, weil die Geschichte hauptsächlich in Afghanistan spielt und nicht in New York, der idealen Bühne für die blutrünstigen Showdowns des Punishers, dem zeigt die zweite Storyline dass Frank Castle auch außerhalb von Big Apple sehr gut funktioniert. Während der Punisher-Kinofilm mit Thomas Jane auch deshalb nicht so richtig überzeugte weil die Figur hier komplett in Florida angesiedelt wurde, schildert die sechsteilige Miniserie “Baracuda“ lediglich ein Gastspiel im Rentnerparadies.

 

Hier trifft der Punisher beim Kampf gegen skrupellose Wirtschaftskriminelle auf den völlig durchgeknallten Auftragskiller Barracuda. Dieser in jedem Satz das Wort "Motherfucker!" einbauende Koloss von einem Kerl, den Ennis hier in das Marvel-Universum einführt, steht in der Tradition von nahezu unzerstörbaren Punisher-Gegnern wie Ma Gnucci oder dem Russen. Die Geschichte ist ganz schön blutrünstig, doch dies weniger auf die grimmige Marvel-MAX-Art, sondern eher im Stile von Ennis’ Fun-Splatter-Anfängen als Punisher-Autor. Passend dazu erinnern die sehr realistischen aber gelegentlich auch leicht karikierenden Zeichnungen von Goran Parlov (“The Punisher - Valley Forge, Valley Forge“) an Steve Dillons schnörkellosen Stil. Das Tüpfelchen auf dem i sind einmal mehr Tim Bradstreets detailverliebte waffenfetischistische Cover, die diesmal besonders stark an Filmposter erinnern und zum Glück auch alle in Paninis Sammelband abgedruckt wurden.

 

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