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Getrennt und doch vereint


 
Titel: Herr Merz + Munch
Text: Lars Fiske, Steffen Kverneland
Zeichnungen/Inking/Farben: Lars Fiske, Steffen Kverneland
Umfang: 112 Seiten + 271 Seiten
Format: Hardcover / vf.
Preis: EUR 29,95 + EUR 34,95
Verlag: Avant
Website: www.avant-verlag.de  


Mit “Olaf G.“ gelang den Norwegern Lars Fiske und Steffen Kverneland die ungemein vielschichtige Comic-Biographie ihres Landsmannes Olaf Gulbransson, der als satirischer Simplicissimus-Zeichner im Deutschland der 20er Jahre sehr großen Erfolg hatte, danach jedoch im Dritten Reich “unpolitisch“ weiter arbeitete.
 
    
 

In “Olaf G.“ verarbeiteten Fiske und Kverneland auch die bierseligen Eindrücke, die sie auf einer feuchtfröhlichen Recherche-Tour durch Bayern sammelten. Der Comic überraschte dadurch, wie gut der scheinbar willkürliche Wechsel zwischen dem gelegentlich fast schon fotorealistischen Stil von Kverneland, dem linearen aber auch karikierenden Kubismus von Fiske, sowie den abgedruckten “Urlaubsfotos“ aus Bayern und den Gulbransson-Originalzeichnungen funktioniert. Auf eine nicht minder ungewöhnliche Art setzten sich Fiske und Kverneland danach mit zwei weiterren bildenden Künstlern auseinander.

In Norwegen veröffentlichten Kverneland und Fiske vier sogenannte Kanon-Bände in denen sie auf der Basis von Originalzitaten der Künstler und ihrer Zeitgenossen abwechselnd die Lebensgeschichten des norwegischen Nationalmalers Edvard Munch (“Der Schrei“) und des während des Dritten Reiches nach Norwegen emigrierten Hannoveraners Kurt Schwitters erzählten. Lars Fiske versucht am Anfang seines Comics die Kunst des Dadaisten Schwitters, der auch als “Herr Merz“ tätig war, nachzuvollziehen, indem er erzählt wie er eine eigene autobiographische Collage zusammengesetzt hat. Anschließend arbeitet er im Rahmen seiner Comic-Biographie immer wieder mit verrückten Seitenlayouts, die an das Werk Schwitters erinnern. Stilistisch bleibt Fiske dabei seiner bewährten kantigen zumeist monochrom kolorierten Zeichentechnik treu.

Bei Steffen Kverneland hingegen entsteht fast der Eindruck, er braucht diesmal gar nicht die Mitarbeit seines Kompagnons Fiske um innerhalb seiner Munch-Biographie immer wieder völlig überraschend den Zeichen- oder auch Malstil zu wechseln. Trotzdem oder gerade deswegen gelang ihm die ebenso spannende wie komische, äußerst plastische Darstellung von Leben und Werk des expressionistischen Künstlers.

 
    
 

Bei Avant erscheinen Fiskes “Herr Merz“ und Kvernelands “Munch“ fein säuberlich getrennt in zwei unterschiedlich dimensionierten Einzelbänden. Beide Künstler haben für diese Veröffentlichungsform ihre Comic-Biographien noch um einige Seiten ergänzt, aber auch ein paar besonders verrückte Einzelseiten weggelassen, so erzählt Kverneland in Kanon von einem Boxkampf zwischen Munch und Gulbransson. Doch trotz der getrennten Veröffentlichung ist jederzeit spürbar, dass beide Bücher zusammenhängen, nicht nur weil in beiden Bänden immer wieder das Duo Fiske und Kverneland als Comicfiguren autaucht.

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