Der
“Jesus von Tlacahuepan“ wird zur Hinrichtung gebracht. Am Kreuze
hängend lässt der Mann, der sich einst selbst den Namen
Juan Solo gab, sein Leben noch einmal Revue passieren. Doch dieses
hat so gar nichts gemein mit den erbaulichen Geschichten aus dem
Neuen Testament. Statt in einer Krippe wurde Juan als Säugling
mit Hundeschwanz von einem kleinwüchsigen Transvestiten in
einer Gosse der fiktiven südamerikanischen Stadt Huatulco
City aufgefunden.
Der
Zwerg nahm sich des Jungens an und vererbte ihm nach seinem sehr
frühen Tod einen Revolver unter dem Motto: “Bring ihm das
Sprechen bei und alle werden Dich respektieren.“ Dieses Prinzip
scheint aufzugehen und ebenso zielstrebig wie rücksichtslos
gelingt Juan der Aufstieg innerhalb einer brutalen Hackordnung.
Vom Anführer einer Jugendgang wird er zum Leibwächter
des korrupten Premierministers und macht sich auch dessen Frau
gefügig...
Das ist ganz schön harter Stoff, den Alejandro Jodorowsky
hier zum Besten gibt. “Juan Solo“ erinnert eher an die Filme von
Jodorowsky wie “Montana Sacra“ als an dessen oft auch verspielt-spaßige
SF-Comics aus dem “John Difool“-Kosmos.
Der in Chile geborene Jodorowsky siedelt seine gelegentlich mystisch-überhöhte
Geschichte in einem glaubhaft geschilderten kriminell-korrupten
Umfeld an, in dem es lediglich ums fressen oder gefressen werden
geht. Dadurch ist die Serie trotz aller brutaler und eindringlich
inszenierter Crime-Elemente nicht der ganz große Tarantino-Spaß,
sondern oft so unangenehm wie ein harter Schlag in die Magengrube.
Auch die flirrende kolorierte Grafik von Bess, der schon bei “Der
weiße Lama“ mit Jodorowsky zusammenarbeitete, sorgen dafür
dass der Leser diesen Trip - den Splitter dankenswerterweise in
zwei besonders dicken Alben serviert - so schnell nicht vergisst.
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