Im Comic “LiverFool“
(Edition 52) erzählen der Autor Gihef und der Zeichner
Damien Vanders die tragikomische Geschichte von Allan Williams,
dem ersten Manager der Beatles. Eine kleine Rolle in dieser
Story spielte auch Brian Epstein, der sich 1962 bei Williams erkundigte,
ob dieser tatsächlich nicht mehr der Manager der Band sei. Williams,
der zuvor vom ehemaligen Beatle Stuart Sutcliffe am Telefon
abserviert wurde, gab Epstein den Rat: “Meiden Sie diese Jungs wie
die Pest. Früher oder später werden sie Sie reinlegen.“
|
|
|
|
Doch Epstein machte kaum schlechte
Erfahrungen mit den Beatles sondern diese mit großem persönlichem
Einsatz zu Weltstars. Paul McCartney sagte einmal: “Wenn jemand
der fünfte Beatle war, dann Brian Epstein.“ Daher trägt die vorliegende
Biographie auch den Titel “Der fünfte Beatle“. Das einzige
was an dem Comic bemängelt werden könnte, ist dass John, Paul, George
und Ringo eher selten auftreten, obwohl der Zeichner Andrew C. Robinson
sie ähnlich treffsicher karikieren kann, wie sein großes Vorbild
der MAD-Filmparodist Mort Drucker.
Doch unabhängig von der schon oft
dokumentierten Erfolgsgeschichte der Fab Four, fesselt auch die
Biographie von Brian Epstein. Autor Vivek J. Tiwary recherchierte
intensiv, sprach mit Zeitgenossen und porträtiert Epstein als jemand,
der immer wieder darunter litt, dass er für die Beatles nicht noch
bessere Deals abschloss. Dabei war er es, der das Image der Band
maßgeblich prägte, lukrative Plattenverträge abschloss und die
Beatles ins US-Fernsehen brachte. Quasi als Gegenpol zu Epstein
stellt Tiwary den Manager Colonel Parker, der 50 % der Einnahmen
von Elvis Presley für sich beanspruchte, als gefräßigen Egomanen
dar.
“Die
Demütigungen, der Schmerz… Brian war ohnehin doppelter Außenseiter
– als Jude und Homosexueller“ schreibt Andrew Loog Oldham, der Manager
der Rolling Stones, im Vorwort zum Buch. Auch diesen Teil
von Epsteins Geschichte spart Tiwary nicht aus und er erzählt davon,
wie lebensgefährlich es war, Anfang der Sechziger Jahre offen schwul
zu sein. Die Krönung des Comics sind Andrew C. Robinsons herrlich
stimmungsvoll und plastisch kolorierte Bilder, die im Großformat
des Buches bestens zur Geltung kommen (etwas schwach wirkt dagegen
ein von Kyle Baker allzu locker gezeichnetes eingeschobenes Kapitel
das von einem chaotischen Trip der Beatles auf die Philippinen
erzählt). Abgerundet wird “Der fünfte Beatle“ noch durch
einen Anhang mit Skizzen und interessanten Textbeiträgen. Das zum
sehr fairen Preis angebotene Hardcover-Buch ist ein Fest für alle
Freunde der Beatles und von kunstvollen Comic-Biographien.
Diesen
Comic bei AMAZON bestellen, hier anklicken
"Der
fünfte Beatle" bei ebay kaufen, hier anklicken
|