Auch im
mittlerweile vierten Jahrbuch der deutschen
Comicforschung begeben sich Eckart Sackmann und seine Mitstreiter
wieder auf Expeditionen durch wenig bekannte Bilderwelten. Doch zum
Auftakt wird erst einmal untersucht wie es zum eigentlich zwar gebräuchlichen
aber nur sehr untreffenden Begriff “Comic“ für Bild-Erzählungen
kam, die ja nicht in jedem Fall komisch sind. Den daran anschließenden
chronologisch geordneten Exkurs durch die Comicgeschichte eröffnet
ein Artikel über das Evangeliar von Heinrich dem Löwen,
das im 12. Jahrhundert bereits Malerei mit Spruchbändern kombinierte.
Sackmann sieht darin einen “funktionierenden Sprechblasencomic.“
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Anschließend erzählt
Dietrich Grünewald von den auf altägyptisch getrimmten
Bildergeschichten, die der “Maler-Humorist“ Carl Maria Seyppel Ende
des 19. Jahrhunderts zeichnete. Als nächstes folgt mit den
während des Ersten Weltkriegs für Schützengrabenzeitungen
und “Bunte Kriegsbilderbogen“ entstandenen propagandistische Comicgeschichten
ein wenig erfreuliches aber natürlich dennoch hochinteressantes
Forschungsgebiet. An den Kriegsbilderbögen war auch der beliebte
Erich-Kästner-Illustrator Walter Trier beteiligt, dessen frühe
Comicerzählungen in einem weiteren Beitrag einer genauen Analyse
unterzogen werden. Des Weiteren geht es um Bildergeschichten für
die Kinderbeilagen der Zeitungen “Die Genossenschaftsfamilie“ und
“Wochenpost“.
Ferner werden die Arbeiten
der Zeichner Barlog (“5 Schreckensteiner“), Max Otto (über diesen
äußerst produktiven Künstler von dem auch die Titelillustration
des Buches stammt, ist außer seinen Arbeiten wie “Stips“ so gut
wie nichts bekannt) und “nicki“ alias Friedrich Pruss, der seine
Serie “Max und Flax“ bereits Anfang der Fünfziger Jahren im Stile
von Hergés “Tim und Struppi“ zeichnete. Hochinteressant ist auch
der Artikel über Helmut Nickels werkgetreuen “Winnetou“-Comics,
die zeitgleich mit (aber völlig unbeeinflusst von) den Karl-May-Filmen
mit Pierre Price und Lex Barker entstanden. Auch dieses Jahrbuch
der Comicforschung besticht wieder durch interessante Themen und
prächtige Bebilderung. Man darf sich (hoffentlich) auf Fortsetzungen
freuen.
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