Auch wenn es auf den ersten Blick so aussieht, bei diesem
Büchlein auf dessen Cover der Titel “Die Liebe“ mit kitschig
anmutenden Regenbogenfarben unterlegt ist, handelt es sich nicht
um ein nettes kleines unverbindliches Geschenkbuch mit lustigen
Cartoons rund um Beziehungs-Schwierigkeiten. Dies deutet auch
schon die Widmung von Bastien Vivès (“Polina“)
an: “Für die ganzen Frauen, die mich kaputt gemacht und mit meiner
Verzweiflung alleingelassen haben, um ein armseliges und belangloses
Leben zu führen, das ich mir heute auf ihrem Facebbok-Profil ansehen
kann.“
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Ein
Frauenhasser-Buch ist “Die Liebe“ dennoch nicht geworden,
sondern vielmehr eine Ansammlung von Tragikomödien. In 20 oftmals
ganz schön schwarzhumorigen Kurzgeschichten erzählt Vivès davon,
wie ein Mann beim ersten Rendezvous gleich eine komplette von
ihm erstellte Checkliste abarbeiten möchte, oder wie scheinbar
harmlose Fragen vor dem Schlafengehen gleich die gesamte Beziehung
in Frage stellen, aber auch davon wie wichtig es ist zunächst
am Computer seine Daten zu sichern, bevor über den Fortbestand
einer Ehe diskutiert wird.
Eine ideale Ergänzung zu den pointierten Dialogen sind
Bastien Vivès’ lässig hingeworfenen Zeichnungen. Der 2009 auf
dem Comic Festival in Angoulême für sein Album "Der Geschmack
von Chlor" prämierte Zeichner, erzählt seine Geschichten
durch sich im Laufe der Handlung kaum verändernde Einzelbilder
und zeigt fast nie die Mimik seiner reduziert dargestellten Hauptfiguren.
Dennoch ist alles da, um “Die Liebe“ zu einer vielfältigen
Bestandsaufnahme des immer währenden Krieges der Geschlechter
zu machen, bei dem keiner weiß worum es eigentlich geht und den
niemand gewinnen kann.
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