Der
Preis der Befreiung der für die Rettung des Solsystems so notwendigen
Synties aus der Gewalt der Glandaren ist entsetzlich hoch: eine
gigantische Flotte des "Geheimen Imperiums" nutzt die
Gunst der Stunde -sprich: die Schwäche des Gegners- und vernichtet
den Planeten der Glandaren mit fast all seinen Bewohnern. Ren Dhark
ist mit seiner POINT OF den 5000 angreifenden Ringraumern natürlich
grenzenlos unterlegen und muss dem grausamen Völkermord durch
die unheimlichen Raumschiffe hilflos zusehen. Es gelingt ihm jedoch
eine Gruppe überlebender Glandaren zu evakuieren. Die Flashpiloten
Wonzeff und Kucks fallen allerdings in die Hände des Geheimen
Imperiums.
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Ren
Dhark, der seine Männer für tot hält, entschließt
sich schweren Herzens zum Rückflug zur Erde. Denn auch seine
Mission zur Rettung des Solsystems scheint gescheitert: zwar ist
es ihm gelungen, die Synties zu befreien, doch die tropfenförmigen
Energiewesen sind nicht in der Lage, den Weg von Andromeda in derselben
kurzen Zeit zu bewältigen wie ein Ringraumer. Auch wenn die
Synties sehr wohl in der Lage wären, die vereiste Erde wieder
auf eine für Menschen normale Temperatur zu bringen - der Weg
zu unserem Sonnensystem würde für sie hunderte von Jahren
dauern - unser einstiger Heimatplanet ist für die Menschheit
verloren. Ren Dharks Andromeda-Expedition scheint als furchtbarer
Fehlschlag in die Geschichtsbücher einzugehen. Auch die Dankbarkeit
der geretteten Glandaren hält sich in Grenzen: zwar hat sie
die POINT OF auf einem vermeintlich unbesiedelten Planeten als neuer
Heimat abgesetzt, doch ihr Anführer Khul Ghei plant Böses.
Und was wurde mittlerweile wirklich aus den unerschrockenen Draufgängern
Wonzeff und Kucks?
Man
sieht: an Action und Spannung mangelt's wieder einmal ganz und gar
nicht. Das Autorenteam wartet mit einem furiosen Feuerwerk an originellen
Ideen auf, die Handlungsstränge behandeln u.a. die Abenteuer der
Besatzung der POINT OF, die Ereignisse auf dem Exilplaneten der
Glandaren (Wie unterscheidet man bei denen Männlein und Weiblein?
Ich nehme bei dieser Frage den Publikumsjoker.) und nicht zuletzt
die haarsträubenden (und abführenden) Abenteuer der totgeglaubten
Piloten Wonzeff und Kucks. Darüber hinaus wechselt Manu Tschobe
die Haarfarbe. Was die Autoren hier in einem Band präsentieren,
würde der Konkurrenz wahrscheinlich Stoff für mindestens 10 Romane
bieten. Aber Handlungsarmut, damit verbundene Fadesse und Lückenfüllerromane
sucht man bei Ren Dhark gottlob vergeblich. Inhaltlich könnte man
freilich kritisieren, dass Ren Dhark seine verschollenen Männer
doch etwas zu rasch aufgibt. Doch diese Wendung erlaubt den Autoren
natürlich, dass… aber davon beim nächsten Mal mehr. Auch der frühe
Tod von Kadett Yannick Trudeau und sein damit zwangsläufig verbundener
Ausstieg aus der Serie ist bedauerlich, er und Kadett Hawker hätten
als Duo sicherlich noch Stoff für so manches Abenteuer geboten.
Aber was soll's, Raumfahrerschicksal. Was auffällt, ist die enorme
Belesenheit der terranischen Raumfahrer. Harold Kucks zitiert im
vorliegenden Band Orwell, in Unitall Bd. 7 kommt Miyamoto (nein,
er heißt nicht Mijamoto) zur Sprache. Die Bordbibliothek auf terranischen
Schiffen ist demnach jedenfalls gut bestückt.
Fazit:
Bei der mittlerweile doch recht großen Anzahl der bei HJB bzw. Unitall
erschienenen neuen Ren Dhark-Romane fragt man sich ernsthaft: gehen
den Machern denn nie die Ideen aus? Witzigerweise werden die Bücher
im Gegenteil immer besser, was nicht zuletzt durch diesen Band erwiesen
ist, der einen neuen Höhepunkt innerhalb der Saga um den Raumpionier
Ren Dhark darstellt. Ohne das Vermächtnis Kurt Brands schmälern
zu wollen: ich halte die aktuelle "Weg ins Weltall"-Reihe noch für
weitaus besser als die Originalromane aus den 60ern. So und nicht
anders muss gute Science Fiction geschrieben sein! Absolute Pflichtlektüre
für jeden Liebhaber der phantastischen Literatur.
Stefan
Meduna
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