Der
23-jährige Colin Clark war als dritter Regieassistent dabei als
Marilyn Monroe 1956 in Großbritannien unter der Regie und an der
Seite von Laurence Olivier “Der Prinz und die Tänzerin“
drehte. Die Dreharbeiten in den legendären Pinewood Studios verliefen
alles andere als reibungslos. Der schwerfällige Film basiert auf
einem mittelmäßigen Bühnenstück mit dem Olivier an der Seite seiner
Gattin Vivian Leigh (“Vom
Winde verweht“) große Erfolge feierte und gehört ganz
gewiss nicht zu den besseren Werken der Monroe.
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Sehr
viel gelungener ist hingegen “My
Week with Marilyn“ ein Film, der jene Tage schildert,
die Colin Clark gemeinsam mit der Kinolegende verbrachte. Clark
hatte zuerst das Buch “The Prince, the Showgirl and Me“
über die Dreharbeiten veröffentlicht, sparte hier aber jene Tage
aus an denen er mit der Monroe aus der Filmwelt ausbrach. Erst
sehr lange nach dem Tode des Weltstars lieferte er die gemeinsamen
Erlebnisse in einem zweiten aus der Erinnerung geschriebenen Buch
nach.
Wer den Kinofilm bereits gesehen hat, dürfte das Buch als recht
interessante Ergänzung empfinden, zugleich aber auch froh darüber
sein, dass es nicht 1:1 verfilmt wurde. Wenig glaubhaft erscheinen
die altklugen Monologe und Ratschläge mit denen der 23-jährige
Clark versuchte die Monroe fit für die problematischen Dreharbeiten
zu machen. Auch die angebliche moralische Stärke die Clark an
den Tag bzw. an jene Nacht legte, die er in “Löffelchen“-Stellung
mit der von allen Männer der Welt angehimmelten Diva verbrachte,
ist dem Autor nur schwerlich abzunehmen. Der Film lässt hier noch
etwas mehr Raum für Phantasien, ist vielschichtiger und verleiht
dem hochinteressanten Personal, zu dem auch der damalige Monroe-Gatte
und Schriftsteller Henry Miller gehört, sehr viel mehr Konturen
als Clarks eher karge Prosa.
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