In “Billigflieger“
erzählte Philip Tamm ("Zwei wie
wir") - ganz sicher nicht literarisch hochwertig - aber
äußerst unterhaltsam und pointensicher davon, wie es der 34-jährige
Jo (Jedermann) kurz vor der Hochzeit auf Malle zwischen all den Ballermännern
noch einmal richtig krachen lassen möchte. In “Herrengedeck“
haut er in die selbe Kerbe und auch hier geht es erwartungsgemäß nicht
so aus, wie es die Hauptfigur erwartet.
Diesmal
geht es um den 37-jährigen Stefan, der plötzlich von seiner langjährigen
Freundin Karin verlassen wird. Diese hat einen Neuen und der ist
angeblich nicht so antriebsarm und übergewichtig wie ihr Ex. Stefans
Masterplan ist es nun innerhalb von vier Wochen eine tolle Frau
kennenzulernen, mit dieser auf der Hochzeit von Simon & Simone
aufzutauchen und Karin damit so eifersüchtig zu machen, dass sie
reumütig zu ihm zurückkehrt.
Von
seinen Kumpels dem “Family-Man“ Bernd und vor allem
vom “Beruf-Single“ Andy erhält Stefan allerlei
mehr oder weniger hilfreiche Tipps. Er stürzt sich ins Kölner
Nachtleben, erlebt zwar allerlei meist ganz schön peinliche
Enttäuschungen, stellt aber auch fest, dass er endlich wieder
richtig lebt. Dass Philip Tamm inmitten all der vorhersehbaren Romantic-Comedy-Versatzstücken
dem Leser auch Mut macht sein Schneckenhaus zu verlassen und einfach
einmal etwas zu riskieren – auch auf die Gefahr hin sich total
zu blamieren - macht sein Buch zu etwas mehr als kurzweiliger Unterhaltungsliteratur.
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