Der 14jährige
Dima wir in einem Park in seiner russischen Heimatstadt von einem
mysteriösen Unbekannten fotografiert – flugs befindet er sich wie
durch Zauberhand auf einer Insel in einer für ihn völlig fremden Welt.
Schnell stellt er fest, dass er nicht der Einzige ist den dieses Schicksal
ereilt hat, denn vierzig durch Brücken miteinander verbundene Inseln
gibt es, und auf jeder befindet sich eine Gruppe Kinder und Jugendlicher,
die alle auf ähnliche Weise wie Dima hierher gelangt sind. Warum es
hier nur Jugendliche gibt, wird ihm bald klar: denn alt wird hier
keiner. Nur diejenige Gruppe, die alle vierzig Inseln erobert, darf
nach Hause zurückkehren, so wollen es die grausamen Spielregeln der
unsichtbaren "Herren der Inseln“.
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So
kommt es nahezu täglich zu blutigen Schlachten unter den unfreiwilligen
Inselbewohnern – die Kids müssen ihre Schicksalsgenossen
töten, um selbst zu überleben. Welchem Zweck das unmenschliche
Gladiatorenspiel dient, weiß niemand. Sind es wirklich Außerirdische,
die mit diesem Experiment menschliche Verhaltensweisen studieren
wollen, wie manche mutmaßen? Auch das weiß niemand –
doch Dima schwört sich, den Todeskreislauf zu durchbrechen
und nimmt den Kampf gegen den unbekannten Gegner auf...
Sergej
Lukianenko (*1968 in Kasachstan, "Weltenträumer")
ist seit der erfolgreichen Verfilmung seines Bestsellers "Wächter
der Nacht“ auch hierzulande ein Begriff. Seine Bücher wurden
mehrfach mit Preisen ausgezeichnet, meines Erachtens ist er aber
ein maßlos überschätzter Autor, wie es uns leider auch die vorliegende
Erzählung eindrucksvoll vor Augen führt. Der Plot an sich ist zwar
nicht sonderlich originell (alles schon mal dagewesen), bietet aber
zweifellos genug Material für einen packenden Roman. Und hier werden
schnell Lukianenkos schriftstellerische Grenzen aufgezeigt: er nützt
absolut nichts davon, die Charaktere sind blass, der Stil bleibt
durchgehend sehr simpel. Man könnte meinen es handle sich um ein
Kinderbuch, wäre da nicht die extreme Gewaltdarstellung. Dima, der
14jährige Ich-Erzähler, verfällt von Poesie "…filigrane,
in den Himmel gestochene Nadeln aus Stein, wie zum Beweis, dass
auch einer Kriegsfestung die feingliedrige Zerbrechlichkeit orientalischer
Paläste anhaften kann…“ (welcher 14jährige spricht so?) mitunter
in mörderische Kaltschnäuzigkeit: "Ich stach ihn ab.“
Fazit:
Mager. Trotz aller harschen Kritik handelt es sich bei dieser unausgegorenen
SciFi-Version von "Herr der Fliegen“ letztlich doch
um einen einigermaßen unterhaltsamen Roman, der es allerdings zu
keiner Zeit aus der Trivialecke schafft und eher nur unerschütterlichen
Lukianenko-Fans zu empfehlen.
Stefan
Meduna
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