Elf Jahre nach seinem letzten Einsatz ist Bruce Willis ein viertes
Mal als John McClane zu sehen. Während John McTiernan, der
Teil 1 und 3 inszenierte, diesmal als Produzent fungierte, führt
Len Wiseman Regie, der es bereits in den beiden “Underworld“-Filmen
ordentlich krachen ließ. Glücklicherweise ist der Experte
für gotisch anmutenden Horror auch bekennender “Die Hard“-Fan
und er liefert jene durch eine bodenständige Hauptfigur geerdete
Action, die den ganz besonderen Reiz der Filmreihe ausmacht.
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Der Originaltitel des Films lautet übersetzt “Leb frei
oder stirb langsam“ und ließ befürchten, dass John
McClane diesmal haufenweise ausländische Terroristen zu bekämpfen
hätte. Doch die Story ist (sicher auch im Hinblick auf ein
auf US-Hurrapatriotismus nicht immer begeistert reagierendes internationales
Kinopublikum) deutlich raffinierter. Der Schurke im Film ist ein
Abfallprodukt der konkurrierenden US-Behörden und Geheimdienste,
die miteinander darum wetteiferten das Land nach dem 11. September
sicher und kontrollierbar zu machen. Thomas Gabriel (Timothy Olyphant)
war dabei einigen Bürokraten gegenüber zu nassforsch
und wurde gefeuert. Das Computergenie weiß nun ganz genau
welche Knöpfe er drücken muss um Verkehrswege, Stromversorgung
und Geldfluss des Landes lahm zu legen.
Dieser alles durch Computer regelnde Gabriel ist in der Tat ein
4.0-Update des von Alan Rickman verkörperten Hans Gruber,
der in “Stirb Langsam“ lediglich ein Hochhaus in seine Gewalt
brachte und nicht das halbe Land. Ein Typ wie Gabriel ist natürlich
der optimale Gegenspieler für den eher technikfeindlichen
John McClane, der seinen Gegnern lieber “Yippie-Ya-Yeah“-mäßig
in den Allerwertesten tritt. Sicherheitshalber hat McClane diesmal
aber auch einen lichtscheuen Computer-Nerd (Justin Long) sowie
dessen bei seiner Mutter wohnenden Guru “Warlock“ (Kevin Smith)
an seiner Seite.
Der 52-jährige glatzköpfige Bruce Willis ist immer
noch absolut glaubhaft als verletzlicher Actionheld und seine
Präsenz verhindert, dass die teilweise unglaubliche Materialschlacht,
wie es sie in dieser Größenordnung und Perfektion seit
James Camerons “True Lies“
nicht mehr auf der Leinwand zu sehen gab, lediglich zu einer Leistungsschau
der Stuntmen und Tricktechniker verkommt. Es ist zu hoffen, dass
wir nicht wieder über 10 Jahre auf einen neuen Einsatz von
McClane warten müssen.
Zum Glück hat es dann keine 12 Jahre gedauert, bis Bruce
Willis als John McClane in “Stirb
langsam 5 – Ein guter Tag zum Sterben“ ein weiteres Mal für
alles andere als Ruhe und Ordnung sorgt.
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