Mit “Sin City“
gelang Frank Miller im Alleingang ein einzigartiger Comic. Er
beschwor eine düstere brutale Stadt, deren Bewohner es sich
nur sehr selten leisten können menschlich zu sein und ständig
ums nackte Überleben kämpfen müssen. Passend zum
Erzählstil, der an die literarische und filmische “Schwarzen
Serie“ der 30er und 40er angelehnt war, fand Miller einen stark
auf Kontraste setzenden schwarzweißen Zeichenstil, der explosiver
wirkt als jedes aufwändig am Computer kolorierte Comic. Der
Regisseur Robert Rodriguez (“From
Dusk til Dawn“) wollte eine absolut werkgetreue Verfilmung
realisieren und es gelang ihm Frank Miller als Co-Regisseur zu
verpflichten.
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Nach zwei kurzen Prologen beginnt der Film mit einer Nacherzählung
von Millers erster “Sin City“-Geschichte “Stadt
ohne Gnade“. Hierfür wurde fast jedes Panel des Comics
akkurat übernommen und jede einzelne Einstellung des Films ist im Comic nachzuschlagen. Die Wirkung ist jedoch
eher zwiespältig, denn der Erzählrhythmus ist sehr hektisch
und Mickey Rourke in der Rolle des rohen aber verletzlichen Klotzes
Marv wurde so mit Makeup zugekleistert, dass er fast schon puppenhaft
wirkt. Dieser erste Teil des Filmes könnte auch als schlüssiger
Beweis dafür dienen, dass Film und Comic sehr unterschiedliche
Erzähltechniken haben und es nicht sinnvoll ist direkt von
einem Medium ins andere zu wechseln (Die Comicadaptionen von Filmen
sind ebenfalls nur äußerst selten eine wirklich befriedigende
Angelegenheit).
Doch Miller und Rodriguez haben nach dem traurigen Ende von Marv
noch längst nicht ihr ganzes Pulver verschossen. In der nächsten
Abteilung folgt eine Interpretation der Story "Das
große Sterben". Diesmal ist ein sehr charismatischer
Clive Owen (“King Arthur“) in der
Hauptrolle zu sehen. Hierbei geht es um den aufrechten Dwight,
der zusammen mit den äußerst wehrhaften Prostituierten
der Altstadt für deren Unabhängigkeit kämpft. Das
Resultat, zu dem auch Quentin Tarantino eine Szene beisteuerte,
ist eine würdige Interpretation des Stoffes voller origineller
Einfälle. Stilistisch funktionieren die nur mit wenigen Farben
garnierten schwarzweißen Bilder bestens und Robert Rodriguez
hat hier endlich wieder seinen Sinn für perfektes Timing,
der ihm in seinen letzten Werken leider etwas abhanden gekommen
war.
Die etwas weniger spektakuläre Abschlussepisode “Dieser
feige Bastard“ ist wieder ruhiger erzählt. Bruce Willis
ist hier einmal mehr die Idealverkörperung des arg ramponierten
Retters in der Not und verkörpert seinen kurz vor der Pensionierung
stehender aufrechten Cop John Hartigan mit den bewährten
sparsamen Mitteln.
“Sin City“ ist als Film sicherlich nicht ganz so herausragend wie
als Comic, aber eine überraschend werkgetreue (in der Recut-Version
sogar noch werkegetreuere) und sehr stilvolle aber auch äußerst
gewalttätige Angelegenheit ist Rodriguez und Miller auf alle
Fälle gelungen.
"Sin
City " wurde auf dem
Comicfestival München zur
“Besten Comic-Verfilmung“ gekürt und erhielt dafür den
Comicpreis PENG!.
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