Im Vergleich zu den dicht aufeinander
folgenden Beiträgen der “Harry
Potter“-Filmreihe hat es recht lange gedauert, bis ein weiterer
“Narnia“-Film in die Kinos kommt.
Doch immerhin kommt er, während andere im Windschatten von Peter
Jacksons “Herr der Ringe“-Trilogie
entstandenen Fantasy-Verfilmungen wie “Eragon“,
“Lemony Snicket“ oder “Der
goldene Kompass“ nicht nur finanziell weit hinter den Erwartungen
zurückblieben und wohl “Sologien“ bleiben dürften. Nach
einer dreijährigen kreativen Pause, in der anscheinend genügend
Geld (angeblich 745 Millionen Dollar) gezählt werden konnte,
beschloss die Firma Disney von nun an alljährlich einen weiteren
“Narnia“-Film in die Kinos zu bringen. Dabei kann aus einem
Fundus von insgesamt sieben “Narnia“-Romanen geschöpft
werden, die der Oxford-Professor C. S. Lewis zwischen 1950 – 1956
verfasste. Nachdem dieser sein erstes “Narnia“-Buch seinem
Freund und Oxford-Kollegen J. R. R. Tolkien zum Lesen gab, riet dieser
ihm davon ab es zu veröffentlichen. Der Verfasser von “Der
Herr der Ringe“ fand das Buch viel zu kindisch. Doch Lewis hörte
glücklicherweise nicht auf Tolkien und bis heute wurden weltweit
fast 100 Millionen “Narnia“-Bücher verkauft.
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Der 2005 entstandene Film “Der
König von Narnia“ war die bisher teuerste Produktion
der Disney Studios. Der Film um vier Kinder, die durch einen Wandschrank
das phantastische Land Narnia betraten, wirkte zuweilen ganz schön
albern. Da bat ein Faun zum Tee, einige sprechende Biber waren eher
nervig als lustig, der Weihnachtsmann verteilte Waffen und die böse
Königin (war auch schon mal mystischer: Tilda Swinton) spannte
sich Eisbären vor den Streitwagen. All diese Dinge waren zwar
auch im Buch von Lewis zu finden und störten dort außer
Herrn Tolkien kaum jemanden. Auf der Leinwand sah alles jedoch ganz
anders aus und meist leider nicht allzu gut. Das Problem war, dass
der erste “Nania“-Film sowohl versuchte das (ehrlich gesagt
etwas angestaubte) Kinderbuch sehr werkgetreu umzusetzen und zugleich
auch noch die Erwartungen des “Herr der Ringe“-Publikums
erfüllen wollte, ohne dabei jedoch die Actionszenen allzu drastisch
darzustellen.
Als zweiter Film folgt nun “Die Chroniken von Narnia: Prinz
Kaspian von Narnia“, basierend auf jenem Buch, das C. S. Lewis
1951 als zweites (und chronologisch viertes) Buch seiner “Narnia“-Reihe
schrieb. Es ist neben “Der König von Narnia“ das einzige Buch
in dem die komplette Sippschaft Peter, Susan, Edmund und Lucy dabei
ist. Ein Jahr nach ihrem ersten Besuch im Reich von Narnia werden
die Geschwister durch einen Zug erneut in die magische Welt transportiert
werden (hier wurde überraschenderweise nicht bei “Harry
Potter“ geklaut, sondern werkgetreu nach Lewis verfilmt). In
der Zwischenzeit sind dort 1.300 Jahre vergangen und alle geliebten
Fabelwesen sind unauffindbar. Schuld daran ist das Volk der Telmarer,
doch deren Thronfolger Prinz Kaspian schließt sich den vier
Kindern an und kämpft darum, dass Narnia wieder in alter Pracht
erblüht.
Regie bei “Prinz Kaspian von
Narnia“ führte wieder der neuseeländische Regisseur
Andrew Adamson (“Shrek“), die
Dreharbeiten fanden diesmal jedoch überwiegend in Osteuropa
statt. Dort gelang ein kleines Wunder, denn der Film macht sehr
viel mehr Spaß als der unbeholfene erste “Narnia“-Film. Die
Grundstimmung ist deutlich düsterer, die Geschichte erwachsener,
die jungen Darsteller haben mittlerweile ganz offensichtlich Schauspielunterricht
genommen und die diesmal etwas sparsamer eingesetzten Trickaufnahmen
können (abgesehen vom immer noch nicht sehr glaubhaft zusammengepixelten
Löwen Aslan) oftmals beeindrucken. Bemerkenswert ist auch,
dass wenn mal ein Witzchen gewagt wird, es oftmals auch tatsächlich
etwas zu lachen gibt. Dies liegt hauptsächlich am Zwergendarsteller
Peter Dinklage (“Station
Agent“), dessen immer leicht genervter Blick dafür
sorgt, dass der Film nicht allzu zuckrig wird.
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