Der neue Film von Steven Spielberg trieb
eine ganze Bugwelle schlechter Vibrationen vor sich her. Am Set von
“Krieg der Welten“ errichteten die Scientologen ein Info-Zelt und
die US-Streitkräfte hatten nicht nur Männer und Material
gestellt, sondern angeblich auch noch mit am Drehbuch gebastelt (bei
aller Panik wirken die Soldaten im Film dann auch tatsächlich
meist recht besonnen). Die Krönung war schließlich die
Sache mit den Pressevorführungen. Zeitaufwändige Hochsicherheitschecks
wie auf us-amerikanischen oder bayrischen Flughäfen sind bei
potentiellen Blockbustern bereits Standart. Doch eine Erklärung
zu unterschreiben mit der bestätigt wird, erst am Tag der Premiere
(die meisten Pressevorführungen fanden ohnehin erst zwei Tage
zuvor statt) öffentlich über den Film zu urteilen, ist eine
neue Art der Gängelung.
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Da war zu vermuten, dass Spielberg
wenig mehr als einen lauen Aufguss von “Independence Day“ (oder
gar von “Signs“) fabriziert hat. Äußerungen
nach der Pressevorführungen wie “Das war der schlechteste Film,
den ich je gesehen habe“ (Und wo warst Du als “Episode
1“ lief?) waren vorprogrammiert. Dabei gelang Spielberg eine
erstaunlich werkgetreue Modernisierung von H. G. Welles klassischer
Geschichte über eine Invasion von Außerirdischen. Angefangen
von den dreibeinigen Kampfmaschinen bis hin zur Beibehaltung der
Froschperspektive und der Schilderung des überrraschend schnellen
Zusammenbruchs der zivilisatiorischen Tünche wurden zahlreiche
wichtige Elemente des Romans beibehalten. Selten war ein Spielberg-Film
so düster wie dieser. Die nackte Angst die Tom Cruise als überforderter
“White Trash“-Vater mit seinen beiden Kindern durchleidet ist spürbar
und überträgt sich auf den Zuschauer. Anstatt tollkühne
Helden bei mehr oder weniger erfolgreichen Manövern gegen tückische
Aliens zu zeigen, bleibt Spielberg diesmal konsequent unten und
fabriziert dabei nicht nur nie gesehene Bilder sondern spielt auch
so gekonnt mit den Emotionen des Betrachters wie schon lange nicht
mehr.
“Krieg der Welten“ ist ganz sicher kein makelloses Meisterwerk des
phantastischen Films, dazu gibt Tim Robbins viel zu offensichtlich
den Psycho und das Ende ist zu standardisiert. Doch vorzeigbar ist
der Film schon und einige der wütenden Besprechungen, die er
erntete, hätte er ganz sicher nicht bekommen, wenn er ganz
offen zur Diskussion gestellt worden wäre.
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