Nachdem ja niemand so richtig begeistert
war von "Daredevil", sah es
nicht so aus als wenn sich diese Enttäuschung beim nächsten Film mit
einem Superhelden aus dem Hause Marvel wiederholen würde. Das grüne
Monstrum Hulk wurde 1962 von Stan Lee und Jack Kirby geschaffen. Der
Wissenschaftler Bruce Banner mutierte durch einen Atombombentest zu
einem zunächst grauen und später grünen amoklaufenden Monstrum. Der
"Hulk" war in den siebziger Jahren auch Held einer recht
langlebigen TV-Serie und jetzt kommt ein Film mit einem gewaltigen
100 Millionen Dollar Budget in die Kinos.
Regie führt Ang Lee, der mit höchst unterschiedlichen Filmen wie
"Sinn und Sinnlichkeit" oder "Tigers
& Dragons" immer voll überzeugen konnte. Lee führte
beim "Hulk" nicht nur Regie, sondern er "spielte"
auch das diesmal sehr große Monster, denn seine Bewegungen dienten
den Spezialeffektkünstlern in George Lucas Trickschmiede ILM als
Vorlage für das computeranimierte Monster.
Doch
das Resultat ist dann leider eine einzige überlange Enttäuschung.
Ang Lee findet keinen Zugang zum eigentlich recht simplen Stoff.
Um der Comicvorlage gerecht zu werden, setzt er immer wieder gnadenlos
auf eine in mehrere Sektoren unterteilte Leinwand. Dabei findet
das interessanteste Geschehen manchmal nur am Rande statt. Auch
das Drehbuch ist unnötig kompliziert und soll noch durch einen Vater-Sohn-Konflikt
aufgeheizt werden. Banner Senior dabei wird von Nick Nolte verkörpert
und ist anstelle der Atombombe Schuld daran, dass sein Sohn Bruce
bei Wutausbrüchen immer groß und grün wird. Ferner gibt es dann
noch "tolle" meist im Halbdunkeln stattfindende Kämpfe
gegen lachhafte Gegner wie einen mutierten französischen Pudel.
Auch die Tricktechnik rettet da nicht mehr viel, denn was ILM da
"zaubert" hat in den sechziger Jahren ein Ray Harryhausen
("Sindbads 7. Reise")
im Alleingang mit sehr viel mehr Charme hinbekommen.
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