Lange hat es gedauert bis endlich "Hannibal", der neue Roman mit dem ebenso menschenfressenden wie kultivierten Dr. Hannibal Lecter herauskam (der Heyne-Verlag schiebt jetzt noch eine Ausgabe mit Filmbildern nach). Noch länger hat es zwangsläufig gedauert bis endlich auch der zugehörige Film in die Kinos kommt. Jodie Foster war von Thomas Harris Buch entsetzt und sagte ab. Daraufhin war auch Jonathan Demme, der Regisseur von "Das Schweigen der Lämmer", nicht mehr an einer Fortsetzung seines oscar-prämierten Meisterwerkes interessiert.
|
|
|
|
Mit
Ridley Scott ("Gladiator")
wurde ein vielversprechender Ersatzmann gefunden, der mit Sicherheit
ein Garant für beeindruckende Bilder ist. In dieser Hinsicht kann
"Hannibal" auch wirklich voll überzeugen. Vor allem der
in Florenz spielende Teil des Filmes ist ein optischer Hochgenuss.
Der im Vorspann nicht genannte (und unter seinem Make Up auch gar
nicht zu erkennende) Gary Oldman als Mason Verger, der einzige Mensch,
der einen Angriff Hannibals überlebte, sowie Julianne Moore als
die neue Darstellerin der FBI-Agentin Clarice Starling sind gut
gewählt, auch wenn sie sehr viel weniger zu tun haben als Anthony
Hopkins in der Titelrolle.
Ein Problem ist jedoch das Drehbuch. Zwar behauptet der Verleih
dass Harris Roman "sensibel simplifiziert" und die "Beziehung
zwischen Dr. Hannibal Lecter und Clarice "stärker betont"
wurde. Das ist nicht ganz richtig: "Hannibal" ist ein
sehr viel dichteres und besseres Buch als "Das Schweigen der
Lämmer". Daher fiel es den Machern des Filmes verdammt schwer
auf irgendeinen der vielen beeindruckenden Momente des Romans zu
verzichten. Eigentlich wurde nicht viel mehr als die Storyline mit
Masons Vergers maskuliner Schwester fallengelassen. Ansonsten hastet
der Film trotz seiner 131-minütigen Laufzeit recht hurtig durch
die Romanvorlage und erinnert hierbei an eine mittelprächtige John
Grisham-Verfilmung. Bis wenige Minuten vor dem Ende ist der Film
eine sehr (und beinahe schon zu) werkgetreue Umsetzung des Buches,
doch dann wurde doch noch etwas entschärft. Bei dem veränderten
Ende kann von einer Vertiefung der Beziehung zwischen Hannibal und
Clarice ganz gewiss nicht die Rede sein, denn hier hätte auch problemlos
die auf politische Korrektheit bedachte Jodie Foster agieren können.
Fazit: Niemand sollte sich durch diesen Film von der Lektüre des
(noch) besseren Romans abhalten lassen und wer das Buch schon vor
einer Weile gelesen hat, bekommt jetzt im Kino noch einmal einen
opulenten Schnelldurchlauf dargeboten.
Diesen
Film als DVD bei AMAZON bestellen, hier anklicken
"Hannibal"
als Blu-ray bei AMAZON bestellen, hier anklicken
"Hannibal"
bei ebay kaufen, hier anklicken
Die
ersten drei Hannibal Lecter Romane als Sammelband bei AMAZON bestellen,
hier anklicken
"Hannibal
Rising" als BUCH bei AMAZON bestellen, hier anklicken
|