Im Sommer 1958 lernt der 12-jährige
David die hübsche Megan kennen, die – nachdem sie ihre Eltern bei
einem Autounfall verloren hat – gemeinsam mit ihrer gehbehinderten
Schwester in Davids Nachbarhaus zu ihrer Tante Ruth gezogen ist. Diese
wohnt dort mit ihren drei Söhnen, die mit David befreundet sind. Die
immer freundliche Megan ist Ruth ein Dorn im Auge. Sie hetzt ihre
Söhne und die Nachbarskinder gegen das Mädchen auf, bringt sie dazu
Megan zu quälen und schließlich sogar zu foltern. David beobachtet
das immer grausigere Treiben mit einer Mischung aus Abscheu und Faszination.
Erst viel zu spät schreitet er ein...
|
|
|
|
Sehr
nah orientiert an einem tatsächlichen Vorfall schrieb Robert
Ketchum 1989 mit “Evil“ einen Roman,
der keinen Leser kalt lassen dürfte. Verfasst als eine Art
Beichte aus der Sicht von David, beschreibt Ketchum wie Grenzen
verschwinden und aus Beobachtern Mitläufer werden. Das tiefe
Bedauern des Erzählers so lange nichts unternommen zu haben,
ist auch in der gelungenen Verfilmung immer wieder zu spüren,
kommt jedoch in der literarischen Vorlage sehr viel besser zum Tragen.
Doch
ansonsten traf Regisseur Gregory Wilson erstaunlich gut den Ton
des Buches und dreht langsam aber sicher die Daumenschrauben an.
Die Untaten im Keller des unscheinbaren Vororthäuschens sind
so unbequem in Szene gesetzt, dass auch abgehärtete Splatter-Freunde
Beklemmung empfinden werden. Blanche Baker spielt die verrohte Ruth
ganz ohne augenrollenden Mätzchen und ist im wahrsten Sinne
des Wortes “erschreckend normal“. Stephen King, der schon vom Roman
“Evil“ begeistert war, lobte auch den Film (nicht unpassend) als
düstere Version von “Stand by me“.
Diesen
Film als DVD bei AMAZON bestellen, hier anklicken
Den
Roman "Evil" bei AMAZON bestellen, hier anklicken
Bücher
von Jack Ketchum bei ebay kaufen, hier anklicken
|