Scharte ausgewetzt


 
Filmtitel: Dredd
Originaltitel: Dredd
Land, Jahr: USA / GBR 2012
Regie: Pete Travis
Buch: Alex Garland nach der Comicserie von John Wagner und Carlos Ezquerra
Produzent: Alex Garland, Andrew MacDonald, Allon Reich
Musik: Jeff Danna, Mychael Danna
Darsteller: Karl Urban, Olivia Thirlby, Lena Headey, Wood Harris, Domhnall Gleeson, Rakie Ayola
Länge: 96 min
Website: www.dredd-film.de    


In Großbritannien ist der 1977 vom Autor John Wagner und dem Zeichner Carlos Ezquerra geschaffene Judge Dredd die populärste Comicfigur überhaupt. Dessen Abenteuer erschienen seit der zweiten Ausgabe regelmäßig im britischen Comicmagazin “2000 AD“. Die Geschichten spielen in der US-Zukunfts-Metropole Mega City One, die 400 Millionen Einwohner beherbergt und nur noch durch eine Polizei-Elitegarde zu beherrschen ist. Diese Mega-Cops sind zugleich auch Richter und vollstrecken ihre (Todes-) Urteile oftmals gleich am Tatort.
 
    
 

Die Comic-Geschichten bieten temporeiche Action, sind zugleich aber auch Satire auf übersteigerte “Law and Order“-Mentalität. Judge Dredd ist sowohl Held, der für das Gesetz eintritt, als auch Schurke, der zu äußerst drastischen Methoden greift. So steht die kritische Grundhaltung der oftmals äußerst opulent bebilderten spannenden Geschichten durchaus in der Tradition britischer Anti-Utopien wie George Orwells "1984" oder Aldous Huxleys "Schöne Neuer Welt".

1995 entstand eine sehr aufwändige Verfilmung von “Judge Dredd“ mit Sylvester Stallone, die alles andere als werkgetreu geraten ist. Zwar spielt die Geschichte zunächst durchaus in der düsteren Comic-Welt von Mega City One und beeindruckt durch erstklassiges Set Design sowie ein erlesenes Darsteller-Ensemble. Doch plötzlich macht Judge Dredd Dinge, die er im Comic niemals tun würde. Er nimmt seinen Helm ab und – schlimmer noch! – beginnt an seiner brachialen rechtschaffenen Lebensphilosophie zu zweifeln. Schließlich mutiert Judge Dredd gar noch zum Gutmenschen.

Es sollte 17 Jahre dauern, bis diese Scharte ausgewetzt wurde. Für den recht preiswert in Südafrika entstandenen britischen Film “Dredd“ wurde sogar John Wagner, der Schöpfer der Comicfigur, zu Rate gezogen, der von der 1995er Verfilmung bitter enttäuscht war. Der Drehbuchautor Aley Garland (“The Beach“, “28 Days Later“) überzeugte Wagner dadurch, dass er den Film nicht mit Versatzstücken aus der Comicserie vollstopfte, sondern einen ganz normalen Arbeitstag aus dem Leben von Judge Dredd schilderte. Dieser hatte lediglich ein von Kriminellen besetztes gewaltiges Hochhaus zu stürmen, wobei er feststellen musste, dass seine schwerbewaffneten Gegner “nicht sonderlich kooperativ“ waren.

Mit dem Neuseeländer Karl Urban (“Star Trek“, “R. E. D. – Älter. Härter. Besser“) wurde ein uneitler Hauptdarsteller gefunden, der kein Problem damit hat, einen Großteil seines Gesichts hinter einem Helm zu verstecken. Für einen echten Männerfilm gibt es erstaunlich viele tragende weibliche Rollen. Olivia Thirlby (“Juno“) überzeugt als mental höchst begabte Judge-Rekrutin und trägt zum Glück keinen fast alles verbergenden Helm. Lea Headey ("300") hingegen geht voll auf in der Rolle der gemeingefährlichen Drogenbaronin Ma-Ma und (Vorsicht, Spoiler!) stirbt extrem langsam.

“Dredd“ ist ein niemals blöder, knallharter, wirklich mitreißender Actionfilm, der auch ohne seine nur bedingt gelungene 3D-Umwandlung bestens funktioniert.

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