In Großbritannien ist der 1977 vom Autor
John Wagner und dem Zeichner Carlos Ezquerra geschaffene Judge
Dredd die populärste Comicfigur überhaupt. Dessen Abenteuer erschienen
seit der zweiten Ausgabe regelmäßig im britischen Comicmagazin “2000
AD“. Die Geschichten spielen in der US-Zukunfts-Metropole
Mega City One, die 400 Millionen Einwohner beherbergt und
nur noch durch eine Polizei-Elitegarde zu beherrschen ist. Diese Mega-Cops
sind zugleich auch Richter und vollstrecken ihre (Todes-) Urteile
oftmals gleich am Tatort.
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Die Comic-Geschichten bieten temporeiche
Action, sind zugleich aber auch Satire auf übersteigerte “Law and
Order“-Mentalität. Judge Dredd ist sowohl Held, der für
das Gesetz eintritt, als auch Schurke, der zu äußerst drastischen
Methoden greift. So steht die kritische Grundhaltung der oftmals
äußerst opulent bebilderten spannenden Geschichten durchaus in der
Tradition britischer Anti-Utopien wie George Orwells "1984"
oder Aldous Huxleys "Schöne Neuer Welt".
1995 entstand eine sehr aufwändige Verfilmung von “Judge
Dredd“ mit Sylvester Stallone,
die alles andere als werkgetreu geraten ist. Zwar spielt die Geschichte
zunächst durchaus in der düsteren Comic-Welt von Mega City
One und beeindruckt durch erstklassiges Set Design sowie ein
erlesenes Darsteller-Ensemble. Doch plötzlich macht Judge
Dredd Dinge, die er im Comic niemals tun würde. Er nimmt seinen
Helm ab und – schlimmer noch! – beginnt an seiner brachialen rechtschaffenen
Lebensphilosophie zu zweifeln. Schließlich mutiert Judge Dredd
gar noch zum Gutmenschen.
Es sollte 17 Jahre dauern, bis diese
Scharte ausgewetzt wurde. Für den recht preiswert in Südafrika entstandenen
britischen Film “Dredd“ wurde sogar John Wagner, der Schöpfer
der Comicfigur, zu Rate gezogen, der von der 1995er Verfilmung bitter
enttäuscht war. Der Drehbuchautor Aley Garland (“The
Beach“, “28 Days Later“) überzeugte Wagner dadurch,
dass er den Film nicht mit Versatzstücken aus der Comicserie vollstopfte,
sondern einen ganz normalen Arbeitstag aus dem Leben von Judge
Dredd schilderte. Dieser hatte lediglich ein von Kriminellen
besetztes gewaltiges Hochhaus zu stürmen, wobei er feststellen musste,
dass seine schwerbewaffneten Gegner “nicht sonderlich kooperativ“
waren.
Mit dem Neuseeländer Karl Urban
(“Star Trek“, “R.
E. D. – Älter. Härter. Besser“) wurde ein uneitler Hauptdarsteller
gefunden, der kein Problem damit hat, einen Großteil seines Gesichts
hinter einem Helm zu verstecken. Für einen echten Männerfilm gibt
es erstaunlich viele tragende weibliche Rollen. Olivia Thirlby (“Juno“)
überzeugt als mental höchst begabte Judge-Rekrutin und trägt zum
Glück keinen fast alles verbergenden Helm. Lea Headey ("300")
hingegen geht voll auf in der Rolle der gemeingefährlichen Drogenbaronin
Ma-Ma und (Vorsicht, Spoiler!) stirbt extrem langsam.
“Dredd“ ist ein niemals blöder, knallharter,
wirklich mitreißender Actionfilm, der auch ohne seine nur bedingt
gelungene 3D-Umwandlung bestens funktioniert.
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