Erschreckend gut


 
Filmtitel: Der Nebel
Originaltitel: The Mist
Land, Jahr: USA 2007
Regie: Frank Darabont
Buch: Frank Darabont
Produzent: Frank Darabont, Liz Glotzer
Musik: Mark Isham
Darsteller: Thomas Jane, Marcia Gay Harden, William Sadler, Laurie Holden, Frances Sternhagen, Toby Jones, Alexa Davalos, Andre Braugher, Jeffrey DeMunn
Länge: 124 min
Website: www.senator.de  


Die Grundidee für seine Geschichte "Der Nebel" kam Stephen King als er 1976 in einem Supermarkt in der Schlange stand. Um sich die Wartezeit zu vertreiben stellte er sich vor wie es wäre, wenn plötzlich prähistorische Tiere den Laden belagern würden. Dabei lief in seinem Kopf ein recht amüsanter Film ab, “wie “Alamo“ wenn Bert I. Gordon Regie geführt hätte“. In kürzester Zeit hatte King die 160-seitige Geschichte zu Papier gebracht (die bei uns als “Im Morgengrauen“ sowie in der Storysammlung “Blut – Skeleton Crew“ veröffentlich wurde). Die Verfilmung von “Der Nebel“ inszenierte dann allerdings nicht Gordon, der Experte für trashigen Creature-Horror “Earth vs. the Spider“ oder “The Amazing Colossal Man“, sondern der deutlich sensiblere Frank Darabont.
 
    
 

Dieser debütierte 1983 mit dem Kurzfilm “The Woman in the Room“, der bereits auf einer Story von Stephen King basierte. Es folgten die Gefängnisdramen "Die Verurteilten" und "The Green Mile". Doch Darabont wollte sich nicht ausschließlich auf nostalgische Knast-Epen nach Vorlagen von King spezialisieren. Er drehte daher danach den leider nicht sonderlich erfolgreichen Film “The Majestic“ mit Jim Carrey. Dieser spielte in den Fünfziger Jahren und mixte recht ansprechend eine Kleinstadt-Romanze mit bissiger Kritik an Senator McCarthys Hexenjagd. Mit “Der Nebel“ kehrt Darabont schließlich ein viertes Mal zu seinem Lieblingsautor zurück und beweist - nach Mikael Håfströms ebenfalls recht gelungenen “Zimmer 1408“ – dass das Genre Stephen-King-Verfilmung noch lange nicht tot ist.

Durch die Konzentration auf einen Schauplatz steht “Der Nebel“ weniger in der Tradition von John Carpenters nur scheinbar ähnlich gelagerten Horrorthriller “The Fog – Nebel des Grauens“, sondern Darabont gelang vielmehr ein genauso verstörendes Schauerdrama wie einst Alfred Hitchcock mit “Die Vögel“ oder Ridley Scott mit “Alien“. Recht flott und zielstrebig kommt der Film zur Sache: Einige Kleinstädter flüchten vor einem mysteriösen Nebel, der erschreckend schnell aufzieht. Sie verschanzen sich in einem Supermarkt. Schon nach wenigen Minuten sind die nicht eben wenigen Hauptfiguren charakterisiert und die bedrohliche Situation etabliert. Die Bedrohung hängt anscheinend mit nicht genauer erklärten militärischen Experimenten zusammen und der Nebel beherberg riesige Insekten sowie gefährliche Kreaturen mit Tentakeln, die an die H. P. Lovecrafts mysteriöse Schöpfungen denken lassen. Genau wie King interessiert auch Darabont an dieser Geschichte nicht nur der reine Monster-Horror, auch wenn dieser tricktechnisch brillant und ultaspannend auf die Leinwand gebracht wird. Der Film vermittelt auch, dass Bedrohungen von außen aber auch von innen kommen können. So nutzt eine religiös motivierte Fanatikerin (Paraderolle für Marcia Gay Harden) die Lage aus und hetzt die isolierten Dörfler gegeneinander auf. Im Mikrokosmos Supermarkt bröckelt die dünne zivilisatorische Tünche im Angesicht der Angst erschreckend schnell. Vorurteile, die zuvor bereits schlummerten, werden hochgekocht und gegeneinander erscheint wichtiger als miteinander. Ein besonnenes gemeinsames Vorgehen wird unmöglich und auch die vom “Punisher“ Thomas Jane verkörperte eigentlich sehr tatkräftige Hauptfigur kann das Grauen allenfalls lindern aber keinesfalls verhindern.

Bis kurz vor Schluss ist “Der Nebel“ eine nahezu wortgetreue Umsetzung von Kings ohnehin schon sehr spannender Geschichte, doch dann setzt Darabont noch einen drauf. Anstatt eines offenen Endes, das eher in der Literatur als im Kino funktioniert, hat Darabont ein ziemlich düsteres Finale angefügt. Im Gegensatz zu den üblichen klischeehaften “Das Monster ist doch noch nicht tot“-Schlußpointen, auf die anscheinend kaum ein Horrorfilm verzichten kann, geht das Ende von “Der Nebel“ emotional sehr viel tiefer. Stephen King meinte hierzu, dass er seine Geschichte genauso beendet hätte, wenn er nur selbst darauf gekommen wäre.

Frank Darabont plante ursprünglich übrigens “Der Nebel“ in schwarzweiß zu drehen, wie dies ausgesehen hätte kann jetzt dank der “Limited Collector's Edition“ auf DVD überprüft werden, denn diese enthält den Film als Bonus auch unfarbig.

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