Die Grundidee für seine Geschichte
"Der Nebel" kam Stephen King als er 1976 in einem Supermarkt
in der Schlange stand. Um sich die Wartezeit zu vertreiben stellte
er sich vor wie es wäre, wenn plötzlich prähistorische
Tiere den Laden belagern würden. Dabei lief in seinem Kopf ein
recht amüsanter Film ab, “wie “Alamo“ wenn Bert I. Gordon Regie
geführt hätte“. In kürzester Zeit hatte King die 160-seitige
Geschichte zu Papier gebracht (die bei uns als “Im Morgengrauen“ sowie
in der Storysammlung “Blut – Skeleton Crew“ veröffentlich wurde).
Die Verfilmung von “Der Nebel“ inszenierte dann allerdings nicht Gordon,
der Experte für trashigen Creature-Horror “Earth vs. the Spider“
oder “The Amazing Colossal Man“, sondern der deutlich sensiblere Frank
Darabont.
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Dieser debütierte 1983 mit dem
Kurzfilm “The Woman in the Room“, der bereits auf einer Story von
Stephen King basierte. Es folgten die Gefängnisdramen "Die
Verurteilten" und "The Green Mile". Doch Darabont
wollte sich nicht ausschließlich auf nostalgische Knast-Epen
nach Vorlagen von King spezialisieren. Er drehte daher danach den
leider nicht sonderlich erfolgreichen Film “The
Majestic“ mit Jim Carrey. Dieser spielte in den Fünfziger
Jahren und mixte recht ansprechend eine Kleinstadt-Romanze mit bissiger
Kritik an Senator McCarthys Hexenjagd. Mit “Der Nebel“ kehrt Darabont
schließlich ein viertes Mal zu seinem Lieblingsautor zurück
und beweist - nach Mikael Håfströms ebenfalls recht gelungenen
“Zimmer 1408“ – dass das Genre Stephen-King-Verfilmung
noch lange nicht tot ist.
Durch die Konzentration auf einen
Schauplatz steht “Der Nebel“ weniger in der Tradition von John Carpenters
nur scheinbar ähnlich gelagerten Horrorthriller “The
Fog – Nebel des Grauens“, sondern Darabont gelang vielmehr ein
genauso verstörendes Schauerdrama wie einst Alfred Hitchcock
mit “Die Vögel“ oder Ridley Scott mit “Alien“.
Recht flott und zielstrebig kommt der Film zur Sache: Einige Kleinstädter
flüchten vor einem mysteriösen Nebel, der erschreckend
schnell aufzieht. Sie verschanzen sich in einem Supermarkt. Schon
nach wenigen Minuten sind die nicht eben wenigen Hauptfiguren charakterisiert
und die bedrohliche Situation etabliert. Die Bedrohung hängt
anscheinend mit nicht genauer erklärten militärischen
Experimenten zusammen und der Nebel beherberg riesige Insekten sowie
gefährliche Kreaturen mit Tentakeln, die an die H. P. Lovecrafts
mysteriöse Schöpfungen denken lassen. Genau wie King interessiert
auch Darabont an dieser Geschichte nicht nur der reine Monster-Horror,
auch wenn dieser tricktechnisch brillant und ultaspannend auf die
Leinwand gebracht wird. Der Film vermittelt auch, dass Bedrohungen
von außen aber auch von innen kommen können. So nutzt
eine religiös motivierte Fanatikerin (Paraderolle für
Marcia Gay Harden) die Lage aus und hetzt die isolierten Dörfler
gegeneinander auf. Im Mikrokosmos Supermarkt bröckelt die dünne
zivilisatorische Tünche im Angesicht der Angst erschreckend
schnell. Vorurteile, die zuvor bereits schlummerten, werden hochgekocht
und gegeneinander erscheint wichtiger als miteinander. Ein besonnenes
gemeinsames Vorgehen wird unmöglich und auch die vom “Punisher“
Thomas Jane verkörperte eigentlich sehr tatkräftige Hauptfigur
kann das Grauen allenfalls lindern aber keinesfalls verhindern.
Bis kurz vor Schluss ist “Der Nebel“
eine nahezu wortgetreue Umsetzung von Kings ohnehin schon sehr spannender
Geschichte, doch dann setzt Darabont noch einen drauf. Anstatt eines
offenen Endes, das eher in der Literatur als im Kino funktioniert,
hat Darabont ein ziemlich düsteres Finale angefügt. Im
Gegensatz zu den üblichen klischeehaften “Das Monster ist doch
noch nicht tot“-Schlußpointen, auf die anscheinend kaum ein
Horrorfilm verzichten kann, geht das Ende von “Der Nebel“ emotional
sehr viel tiefer. Stephen King meinte hierzu, dass er seine Geschichte
genauso beendet hätte, wenn er nur selbst darauf gekommen wäre.
Frank Darabont plante ursprünglich
übrigens “Der Nebel“ in schwarzweiß zu drehen, wie dies
ausgesehen hätte kann jetzt dank der “Limited Collector's Edition“
auf DVD überprüft werden, denn diese enthält den
Film als Bonus auch unfarbig.
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